Brasilien: Laute Gebete und große Gefühle
Trance, Teufelsaustreibung, Massentaufen: Evangelikale Gemeinden und Pfingstkirchen verändern Gesellschaft und Politik im immer noch größten katholischen Land der Welt. Bald stellen sie die Mehrheit.
Trommeln für Jesus
Schon ihre Mutter, Großmutter und Urgroßmutter beteten zu den afrobrasilianischen Göttern, den Orixás. Doch nach 30 Jahren als Priesterin in einem Candomblé-Tempel schloss sich die Brasilianerin Norma einer Pfingstkirche an und wurde Pastorin. Aus ihrem Glauben schöpft sie Kraft für ihr schwieriges Leben. Für den Gottesdienst übt sie mit ihrer Enkelin auf der Basstrommel und dem Pandeiro.
Andacht für Dealer
Mit der Bibel in der Hand hält Missionär Nilton Pereira in einer Favela in Rio de Janeiro eine Predigt für Drogenhändler. Pereira war selbst einer der meistgesuchten Kriminellen der Drogenmafia Rios. Nachdem er eine Strafe wegen Drogenhandel abgesessen hatte, wurde er evangelikal. Mittlerweile arbeitet er als Putzhilfe und ist in seiner Freizeit Pastor.
Trance und Teufelsaustreibung
Mitglieder der Missionarskirche Jesus Christo in der Peripherie von Rio de Janeiro halten einen Jugendlichen an seinen Armen fest. Sie sind überzeugt, dass der junge Mann von einem Dämon besessen ist und wollen ihn durch das Ritual der Teufelsaustreibung befreien.
Taufe am Amazonas
Der US-amerikanische Missionar David Bailey (im karierten Hemd) kam in den 70er-Jahren mit seinen Eltern nach Brasilien, um Indigene zu missionieren. Mit Erfolg: Der indigene Pastor Tiago Krikatí (im blauen Shirt) setzt die Mission fort und wohnt einer Taufzeremonie im Reservat der Krikatí im Bundesstaat Maranhão bei.
Rhapsodie in Gelb
Mit erhobenen Händen und in festlichen gelben Gewändern beten junge Mädchen bei einem Weihfest in der Indigenensiedlung der Krikatí im brasilianischen Bundesstaat Maranhão. Der 15. Geburtstag ist in Brasilien ein ganz besonderes Fest, das den Übergang ins Erwachsenenalter ankündigt. Die Evangelikalen haben diese Zeremonie in ihre Rituale übernommen.