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Neuer Prozess gegen Ex-Diktatoren

6. März 2013

Zehntausende Oppositionelle wurden bis in die 1980er Jahre unter den Militärdiktaturen in Lateinamerika umgebracht oder verschleppt. Jetzt stehen die Verantwortlichen für den berüchtigten "Plan Condor" vor Gericht.

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Ex-Junta-General Reynaldo Bignone vor Gericht (foto:AFP/Getty Images)
Bild: JUAN MABROMATA/AFP/Getty Images

Die meisten der Ex-Generäle auf der Anklagebank in Buenos Aires sind schon bereits zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt, Reue oder Entschuldigungen waren von ihnen bisher nicht zu hören. Zu den mehr als 20 Angeklagten gehören ranghohe ehemalige Militärs, darunter der Ex-Juntachef Jorge Videla und sein Nachfolger Reynaldo Bignone (siehe Artikelbild). In diesem Prozess geht es erstmals ausführlich um den "Plan Condor", bei dem sich die südamerikanischen Militärregime gegenseitig bei der gewaltsamen Unterdrückung und Tötung von Oppositionellen, Linken oder Gewerkschaftern unterstützten.

Videla ist bereits 87 Jahre, Bignone 85 Jahre alt. Beide wurden in früheren Verfahren unter anderem wegen mehrfachen Raubs von Kindern inhaftierter Oppositioneller zu lebenslanger Haft und weiteren Gefängnisstrafen verurteilt. Die Kinder waren später in juntanahen Pflegefamilien untergebracht worden.

Mammutprozess

Ein weiterer Angeklagter, der 85-jährige ehemalige General Luciano Menéndez - genannt "die Hyäne", weil er während Folterungen von Regimegegner zu lachen pflegte - erhielt in den damaligen Prozessen wegen schwerer Menschenrechtsverstöße sieben Mal lebenslänglich, zuletzt wegen Beteiligung an der Ermordung des französischen Priesters Gabriel Longueville.

Der Prozess wegen des "Plan Condor" dürfte mindestens zwei Jahre dauern...

SC/GD (afp, dpa)