Fünf mal Vinyl: Plattencover, die zu Ikonen geworden sind
Vor dem CD- und MP3-Zeitalter hörte man Musik von Schallplatten. Weltberühmte Cover sind damals entstanden. Die Plattenhüllen haben sich - wie die Musik, die drin steckte - ins Gedächtnis von Rock- und Popfans gebrannt.
Prince - Lovesexy (Jean Baptiste Mondino)
"Eine Platte für Gott", nennt Prince (†2016) das Album 1988. Darauf sind gleich drei Hits: "Alphabet St.", "Glam Slam", "I Wish You Heaven". Das Foto ist so so bearbeitet worden, dass es wie ein Gemälde wirkt. In den USA sehen es manche als Pornografie an. Prince sagt dazu lapidar: "Wenn man das Bild ansieht und was Krankes darüber sagt, dann ist man selber krank."
The Beatles - Abbey Road (Iain Macmillan)
Wie viele Kopien, Anlehnungen, Reminiszenzen es von diesem Motiv gibt, ist schwer zu sagen. Von Touristen bis hin zu den Red Hot Chili Peppers haben sich Hunderttausende auf dem inzwischen denkmalgeschützten Zebrastreifen ablichten lassen. Dem Rock- und Popfotografen Iain Macmillan verhalf das Foto zu Weltruhm. Auch dem weißen VW-Käfer links im Bild: Er hat es ins Wolfsburger VW-Museum geschafft.
Grace Jones - Island Life (Jean-Paul Goude)
Grace Jones ist ein Gesamtkunstwerk - und die Muse des Fotografen Goude. So biegsam wie auf dem Foto ist sie aber nicht. So will Goude für das Cover eine perfekte Illusion schaffen. Lange vor Photoshop setzt er viele Bilder zu diesem Kunstwerk zusammen. Auf der LP (1985) sind die Hits "La Vie En Rose", "Pull Up To The Bumper", "I've Seen That Face Before" und das Pop-Brett "Slave To The Rhythm".
John Coltrane - Blue Train (Francis Wolff)
Keine Jazz-Discothek ohne diesen Klassiker. Das Foto des legendären Saxophonisten hat der Labelchef von Blue Note, der Fotograf Francis Wolff, höchstpersönlich geschossen. Das Artwork des berühmten Covers aber stammt von Blue Note-Designer Reid Miles. Er taucht Wolffs Fotografie in körniges Blau und setzt die Buchstaben in Farbblöcken dazu. "Blue Train" entstand 1957, in der Hochzeit des Hard-Bob.
Kraftwerk - Kraftwerk (Bernd & Hilla Becher)
Das Schönste an den alten Plattenhüllen ist: Man kann sie aufklappen. Eine tolle Spielwiese für Künstler und Gestalter. Das Fotografenpaar Becher und die Elektronikband kennen sich aus Düsseldorf. 1970 kommt das erste nicht ofizielle Album "Kraftwerk" raus, unter anderem mit einem Prototypen des Songs "Ruckzuck". Die Bechers steuern ihre Spezialität bei: Sie setzen ein Umspannwerk in Szene.