FBI: "Darkside" legte Mega-Pipeline lahm
11. Mai 2021Bei der Hackerattacke auf den Betreiber Colonial Pipeline sei ein Trojaner von "Darkside" eingesetzt worden, teilte die US-Bundespolizei FBI mit. Demnach wurde sogenannte Ransomware eingesetzt. Mit einem solchen Schadprogramm versuchen Hacker, Computersysteme zu sperren oder zu verschlüsseln und von den Nutzern große Summen für die Freigabe der Daten zu erpressen.
"Darkside" war im vergangenen Jahr aufgetaucht. Die mysteriöse Hackergruppe bezeichnet sich selbst als unpolitisch und nur an Geld interessiert.
Biden sieht "Akteure" in Russland
US-Präsident Joe Biden sagte, es gebe derzeit keine Hinweise auf eine Verantwortung der russischen Regierung für den Cyberangriff. Wohl aber gebe es Hinweise, dass die verantwortlichen "Akteure" in Russland seien und die Schadsoftware von dort stamme.
Nach der Hackerattacke, die am vergangenen Samstag bekannt wurde, war das gesamte Rohrleitungsnetz von Colonial Pipeline vorübergehend stillgelegt worden. Nun solle es "schrittweise" wieder in Betrieb genommen werden, teilte das Unternehmen mit Hauptsitz im Bundesstaat Georgia mit. Eine Rückkehr zum normalen Betrieb werde aber dauern. "Das Ziel ist es, den operativen Betrieb bis zum Ende der Woche substanziell wiederherzustellen", hieß es.
Die Haupt-Pipeline führt von Houston im südlichen Bundesstaat Texas bis nach Linden im Bundesstaat New Jersey nahe New York im Osten. Insgesamt besteht das System aus rund 8850 Kilometern Rohrleitungen und versorgt etwa 50 Millionen Verbraucher. Transportiert werden unter anderem Benzin, Dieselkraftstoff und Heizöl - pro Tag um die 2,5 Millionen Fass (je 159 Liter).
wa/AR (afp, dpa)