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Politik

FBI-Ermittlung im Fall Kavanaugh doch größer?

30. September 2018

Eine Woche Zeit haben die Ermittlungsbehörden, um die Missbrauchsvorwürfe gegen Brett Kavanaugh aufzuklären. Sie haben Kontakt zu einer weiteren Frau aufgenommen, die den Kandidaten für das Oberste Gericht beschuldigt.

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USA FBI Hauptquartier in Washington
Hier laufen die Fäden der Ermittlungen zusammen: das FBI-Hauptquartier in WashingtonBild: Getty Images/M. Wilson

Seine Mandantin Deborah Ramirez sei vom FBI um ein Gespräch gebeten worden, erklärte der Anwalt der Frau, die Brett Kavanaugh ebenfalls sexuelle Belästigung vorwirft. Das lässt vermuten, dass die von US-Präsident Donald Trump angeordnete FBI-Untersuchung des Falls Kavanaugh sich nicht auf die von Christine Blasey Ford erhobenen Vorwürfe beschränken wird.

USA Kavanaugh - Deborah Ramirez
Auch sie soll vom FBI befragt werden: Deborah RamirezBild: picture alliance/AP/Safehouse Progressive Alliance

Drei Frauen, drei Anschuldigungen

Die Psychologie-Professorin Ford hatte Kavanaugh am Donnerstag in einer aufsehenerregenden Anhörung vor dem Justizausschuss des US-Senats vorgeworfen, er habe sie 1982 auf einer Party zu vergewaltigen versucht. Ramirez beschuldigt den konservativen Spitzenjuristen, sich vor Jahrzehnten auf einer Studentenparty an der Eliteuniversität Yale vor ihr entblößt zu haben. Eine dritte Zeugin, Julie Swetnick, sei bisher nicht von FBI kontaktiert worden, teilte ihr Anwalt mit. Kavanaugh bestreitet alle Vorwürfe.

Freie Hand für die Ermittlungen

Präsident Trump, der Kavanaugh für den Obersten Gerichtshof vorgeschlagen hat, lobte seinen Kandidaten erneut: Er sei ein guter Mann und ein großartiger Richter. Trump betonte, das FBI habe völlig freie Hand bei den Ermittlungen. "Sie können tun, was immer sie tun müssen." Er brauche keinen Plan B, sagte er am Samstagabend in Washington vor seinem Abflug zu einem Wahlkampfauftritt in Wheeling im Bundesstaat West Virginia.

Trotz der schweren Anschuldigungen nahm Kavanaugh in dem Berufungsverfahren am Freitag eine wichtige Hürde. Mit einer knappen Mehrheit der Republikaner empfahl der Justizausschuss die Nominierung des Richters. Nach der FBI-Untersuchung soll der Senat endgültig über die Berufung auf Lebenszeit abstimmen. Die Republikaner haben in dem 100 Mitglieder zählenden Gremium eine knappe Zwei-Stimmen-Mehrheit.

fab/haz/as (dpa, rtr)