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FC Bayern ersetzt Nagelsmann durch Tuchel

25. März 2023

Beim FC Bayern München übernimmt Thomas Tuchel den Trainerposten von Julian Nagelsmann. Der Rekordmeister sorgt damit in der Länderspielpause der Bundesliga für einen Paukenschlag.

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Bayern Münchens neuer Trainer Thomas Tuchel bei seiner Vorstellung im Rahmen einer Pressekonferenz neben FC-Bayern-Boss Oliver Kahn (l.)
Neuer Trainer in München: Thomas Tuchel (r.) neben FC-Bayern-Boss Oliver Kahn (l.)Bild: Angelika Warmuth/dpa/picture alliance

"Es ist eine Ehre und Auszeichnung, vom FC Bayern angefragt zu werden", sagte Thomas Tuchel, als er am Samstagmittag als Nachfolger des entlassenen Julian Nagelsmann beim deutschen Fußball-Rekordmeister vorgestellt wurde. "Die DNA des Klubs ist ganz klar definiert. Es geht ums Gewinnen, es geht auch um die Art des Gewinnens", erklärte Tuchel. "Der Kader ist dementsprechend zusammengestellt. Es ist einer der talentiertesten und der besten Kader in Europa. Man kann mit diesem Kader um jeden Titel spielen."

Die Bayern hatten sich tags zuvor von Nagelsmann getrennt und im gleichen Zuge bestätigt, dass Tuchel neuer Trainer wird. Der 49 Jahre alte frühere Trainer von Borussia Dortmund, der seit seiner Entlassung beim englischen Premier-League-Klub FC Chelsea im September 2022 vertragslos war, hat nun die Aufgabe, die Münchener zum elften deutschen Meistertitel in Serie zu führen und auch in der Champions League möglichst weit zu kommen. Sein erster Auftritt auf der Münchener Trainerbank wird beim Bundesliga-Klassiker gegen seinen Ex-Verein Dortmund stattfinden, der nach der Länderspielpause steigt.

Bayern-Chef Oliver Kahn hob hervor, dass Tuchel wie etwa in seiner Zeit bei Paris Saint-Germain mit vielen Topstars wie Neymar oder Kylian Mbappé gearbeitet habe, was sicherlich nicht einfach gewesen sei.

"Wir brauchen jetzt so einen Topmann. Er hat große Erfahrungen gesammelt im Ausland", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Die Verhandlungen der Bayern-Führung mit Tuchel begannen bereits am vergangenen Dienstag. Er hat in München einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterzeichnet. 

Schlechte Bilanz 2023

Für Nagelsmann, der vor anderthalb Jahren für eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro bei RB Leipzig losgeeist worden war und damals einen Fünfjahresvertrag in München unterschrieb, war die Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen und das damit verbundene Abrutschen auf den zweiten Tabellenplatz am vergangenen Sonntag offenbar ein Rückschlag zu viel gewesen. Zwar war das 1:2 gegen die Werkself erst die dritte Niederlage der Bundesliga-Saison gewesen, allerdings haben die Bayern 2023 von zehn Bundesligaspielen nur fünf gewinnen können und seit dem Auftakt nach der Winterpause zehn Punkte weniger geholt aus der BVB. Zudem waren zuletzt - sehr zum Ärger von Nagelsmann - immer wieder taktische Überlegungen vor den betreffenden Spielen an die Öffentlichkeit gelangt.  

Bayern München Trainer Julian Nagelsmann mit gesenktem Kopf.
Die Amtszeit von Julian Nagelsmann bei Bayern München endet bereits nach knapp 21 MonatenBild: Frank Hoermann/SVEN SIMON/picture alliance

"Ich kann nur sagen, dass Julian Nagelsmann ein überragender Trainer ist", hatte Nationalmannschaftskapitän Joshua Kimmich gesagt, als die Nagelsmann-Entlassung noch nicht offiziell feststand, aber von der "Bild" angekündigt worden war. "Ich würde sagen, dass er locker in den Top drei meiner besten Trainer ist", so Kimmich, der bereits einige namhafte Coaches hatte.

"Nur" ein Meistertitel

Ähnlich wie bei Niko Kovac, der einst genau wie Nagelsmann von der Konkurrenz nach München gehiolt wurde, dort aber keinen dauerhaften Erfolg hatte, bleibt "nur" ein Meistertitel. Nagelsmann hatte die Bayern in seiner ersten Saison zur zehnten Meisterschaft in Folge geführt. Dennoch stand er schon damals in der Kritik, weil die Bayern im DFB-Pokal früh an Borussia Mönchengladbach gescheitert waren und in der Champions League im Viertelfinale gegen den spanischen Außenseiter FC Villarreal den Kürzeren gezogen hatten.

In der laufenden Spielzeit wollte es Nagelsmann dann allen beweisen, musste jetzt aber seinen Hut nehmen. Die Früchte könnte Thomas Tuchel ernten: In der Champions League spielen die Bayern im Viertelfinale gegen Manchester City, im DFB-Pokal im Viertelfinale gegen den SC Freiburg. Und auch in der Bundesliga ist noch alles drin, selbst wenn die Bayern derzeit mit einem Punkt Rückstand auf Borussia Dortmund "nur" Zweiter sind. 

Der Artikel wurde am 25. März aktualisiiert.

asz/sti/sn/mb (dpa, sid)