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Bayern und Wolfsburg halten Titelkampf offen

Marko Langer
9. Mai 2021

Das hatten sich die Spielerinnen des VfL Wolfsburg anders erhofft: Im Spitzenspiel der Bundesliga schafften sie zu Hause gegen Bayern München nur ein Unentschieden. Das könnte zu wenig sein, um das Duell noch zu drehen.

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Fußball, Frauen | VfL Wolfsburg - Bayern München
Jubel bei den Münchnerinnen nach dem Führungstreffer in Wolfsburg Bild: Swen Pförtner/dpa/picture alliance

Man soll ja solche Sachen nicht überbewerten, aber vielleicht war die Sache mit dem Tornetz doch ein schlechtes Omen für den VfL Wolfsburg und seine Torhüterin Almuth Schult. Unmittelbar vor dem Anpfiff des Spitzenspiels der Frauenfußball-Bundesliga am Sonntag musste auf Seiten der Gastgeberinnen das Netz ausgebessert werden. Ein Loch im Tor, wer hat so etwas schon gerne. 

Almuth Schult schon einmal gar nicht. Die Nationaltorhüterin, die zuletzt in Wolfsburg zumeist nur noch einen Platz auf der Bank hatte, sollte an diesem Sonntag in der wichtigen Partie von Anfang an im Kasten stehen - in einer Partie, in der sie in einem entscheidenden Moment nicht die beste Figur abgab. Doch zu der Szene in der 34. Minute später. 

Der Wolfsburger Einstieg in das Spiel geriet fulminant. Die Gastgeberinnen auf Tabellenplatz zwei wussten, was die Stunde geschlagen hat. Die Bayern auf der Spitzenposition, nicht uneinholbar zwar, aber es müsste schon ein Sieg her, um den Zweikampf um den Titel noch einmal wirklich spannend zu machen. Offensive, das war das Motto, das Wolfsburgs Coach Stephan Lerch ausgegeben hatte. 

Und so produzierten sie "Wölfinnen" vor allem in den ersten 25 Minuten viele Chancen und gefährliche Strafraumszenen, so dass sich die Bayern-Frauen erst einmal sortieren mussten angesichts der Angriffsfreude der Gastgeberinnen. Ein Jammer etwa, dass der auf Ewa Pawor abgelegte Ball kein Treffer war - technisch wunderbar herausgespielt (7. Minute). Die Bayern konnten sich bei ihrer Frau mit der Nummer 1 auf dem Rücken bedanken, hier nicht frühzeitig in Rückstand zu geraten: Laura Benkarth hielt tadellos. 

Als Schult zögert

Doch anschließend hatten sich die Münchnerinnen sortiert und kamen vor allem über die linke Seite immer wieder geordneter in die Hälfte Wolfsburgs. Und dann folgte eben jene Szene in Minute 34, über die sich Torfrau Schult vielleicht selbst geärgert hat: ein hoher Freistoß vor das Tor der Wolfsburger Frauen, Almuth Schult zögert und geht nicht heraus, der Ball landet nach kurzem Hin und Her bei Münchens Sydney Lohmann, die das Ding reinmacht. Auswärtsführung, das hatte in Wolfsburg niemand gewollt. 

Nach diesem 0:1-Halbzeitstand geriet die hochklassige Partie zunehmend zweikampfbetont, doch die Wolfsburgerinnen schafften nicht, an die gute Anfangsphase anzuknüpfen. Im Gegenteil: Sie konnten von Glück reden, dass etwa ein Schuss von Lineth Beerensteyns nur an der Latte landete - hier wäre Schult im Wolfsburger Tor machtlos geblieben. 

Fußball, Frauen | VfL Wolfsburg - Bayern München
Auf dem Weg zum Titel? Sydney Lohmann (2.v.l.) und ihre Mitspielerinnen nach dem 1:0Bild: Swen Pförtner/dpa/picture alliance

Doch es sprach für den Einsatzwillen und auch die Qualität der Wolfsburger Mannschaft, dass sie nicht aufsteckte und durch den schönen Treffer in der 81. Minute durch die starke Ewa Pajor noch einmal herankam. Aber dabei blieb es dann auch. 

"Immer noch die Chance"

Das Unentschieden ist aus VfL-Sicht allerdings zu wenig, auch wenn sie sich nach dem Spiel optimistisch gaben. "Wir haben immer noch die Chance", sagte etwa Svenja Huth. "Wir müssen weiterhin unsere Hausaufgaben machen. Wir hoffen bis zum letzten Spieltag und geben weiterhin Vollgas."

Mag sein, dass nicht einmal das reichen wird für den VfL. Zwei Punkte Vorsprung bei noch zwei ausstehenden Spieltagen: Nach dem Aus im Pokal und dem Aus in der Champions League haben die Bayern nun beste Chancen auf den Titel in der Liga.