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Essen ist Pflicht

Sabine Kinkartz24. Januar 2008

Für die Grüne Woche finden Politiker immer Platz in ihrem Terminkalender – manche allerdings mehr, als gut für ihre Gesundheit wäre.

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Bild: DW

Der Mann muss einen guten Magen haben und festes Schuhwerk. 10 Tage dauert die Grüne Woche, die weltgrößte Messe für die Agrar- und Ernährungswirtschaft in Berlin und für Horst Seehofer, den Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, sind die Messehallen während dieser Zeit so etwas wie ein zweites Zuhause. Ein sehr weitläufiges allerdings.

Essen ist Pflicht

Fünf Kilometer soll bereits Seehofers erster Rundgang durch die 26 Messehallen lang gewesen sein. Auf der Route lagen 27 Länderstände, Sonderschauen und Verbandspräsentationen und überall gab es ein paar Probierhäppchen. Essen ist auf der Grünen Woche Pflicht, egal ob auf Konferenzen, agrarpolitischen Gesprächen, Preisverleihungen, oder bei einer Partie Tischfußball. Ja, auch die findet sich auf dem Terminplan des Ministers.

Da kann man verstehen, dass Seehofer die Grüne Woche als wohl größte Herausforderung für jeden deutschen Landwirtschaftsminister bezeichnet und Ende Januar sicherlich erst einmal eine Diät einlegt. Ein wenig einfacher haben es die Ministerpräsidenten und Landwirtschaftsminister der Bundesländer. Sie sind nur den Ausstellern aus ihren jeweiligen Ländern verpflichtet, das ist überschaubar.

Schaulaufen in bester Stimmung

Noch besser ergeht es jenen Politikern, die sich extra einen Termin auf der Grünen Woche machen, beispielsweise einen kleinen Rundgang auf dem Erlebnisbauernhof einplanen, weil die Messe für sie weniger Pflicht-, sondern vielmehr Kürprogramm ist. Ein wenig Schaulaufen in bester Messestimmung vor den rund 5000 akkreditierten Journalisten, das kann nicht schaden. Die Landwirtschaft steht hoch im Kurs, vorbei sind die Zeiten von Butterbergen und Milchseen. Da zeigt auch die Politik wieder gerne Gesicht.

Sehr beliebt ist in diesem Jahr auch das gemeinschaftliche Showkochen. Ulrike Höfken, die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz war nur eine von vielen, die vor dem geneigten Publikum den Kochlöffel schwang. Richtig professionell ging Gert Lindemann, Staatssekretär an der Seite von Minister Seehofer, an die Sache heran. Er zauberte für die Zuschauer „pfiffige Desserts mit exotischen Früchten“. Ach, wäre nur das ganze Jahr über Grüne Woche. Wie beschwingt könnte dann Politik sein.