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Festnahme nach Landung von Drohne

25. April 2015

In Japan ist ein Mann festgenommen worden, der eine leicht radioaktive Drohne auf den Amtssitz von Ministerpräsident Abe gesteuert hat. Er wollte gegen den Atomkurs der Regierung protestieren.

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Sicherheitspersonal steht auf dem Dach der Residenz von Premierminister Abe (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/T. Hanai

Der 40-Jährige hatte sich laut japanischen Medien in einer Polizeiwache in der Präfektur Fukui 350 Kilometer westlich von Tokio gestellt. Demnach hatte er ein Steuergerät für eine Drohne bei sich. Er wollte mit seiner Aktion gegen Atomkraft demonstrieren, sagte er. Die Polizei brachte ihn zu weiteren Verhören nach Tokio.

Drohne blieb zwei Wochen lang unentdeckt

Wie es in den Berichten weiter hieß, hatte der Mann vor seiner Festnahme in seinem Internet-Blog geschrieben, dass eine Flasche mit radioaktivem Sand aus Fukushima an der Drohne befestigt war. Demnach war sie schon am 9. April auf der Residenz von Regierungschef Shinzo Abe gelandet - zwei Wochen bevor sie entdeckt wurde.

Drohne unter einer blauen Plastikplane (Foto: reuters)
Ermittler stellten eine niedrige radioaktive Strahlung an der Drohne festBild: Reuters/T. Hanai

Mitarbeiter hatten das rund 50 Zentimeter große Fluggerät am Mittwoch auf dem Dach des fünfstöckigen Gebäudes im Zentrum von Tokio entdeckt. Daran befestigt war ein Behälter, an dem Ermittler geringe radioaktive Werte feststellten, von denen aber offenbar keine Gesundheitsgefahr ausging.

Bürger halten Atomkraft für nicht sicher

Nach der Atomkatastrophe von Fukushima 2011 waren sämtliche Atommeiler des Landes für Sicherheitskontrollen abgeschaltet worden. Ministerpräsident Abe will sie so schnell wie möglich wieder ans Netz nehmen. Viele Japaner bleiben aber skeptisch und lehnen einen Neustart ab.

Durch ein Erdbeben und einen anschließenden Tsunami war das Atomkraftwerk Fukushima vor vier Jahren so schwer beschädigt worden, dass es dort zur Kernschmelze kam. Zur Zeit sind immer noch sämtliche 48 AKW des Landes abgeschaltet. Vier Reaktoren haben von der Atomaufsicht grünes Licht für ein Wiederanfahren bekommen. Klagen besorgter Bürger verhindern aber bislang die Inbetriebnahme.

uh/wl (afp,dpa)