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Festnahmen bei Ski-WM

27. Februar 2019

Nach einer Doping Razzia sind bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Seefeld sieben Personen festgenommen worden. Das teilte das österreichische Bundeskriminalamt mit. Das deutsche Team scheint nicht betroffen.

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Symbolbild Skilanglauf FIS Weltcup Nordische Kombination in Seefeld/Tirol
Skilangläufer standen im Fokus der ErmittlerBild: picture alliance/SvenSimon

Unter den Festgenommenen seien fünf Sportler. Wie das österreichische Bundeskriminalamt weiter mitteilte, wurden zudem in Erfurt ein deutscher Sportmediziner und ein Komplize festgenommen.

ARD-Dokumentation war Auslöser

Die Polizeieinsätze im österreichischen Ski-WM-Ort Seefeld und auch in deutschen Orten gegen das organisierte Doping laufen seit Mittwochmorgen. Es werde im Laufe des Tages eine Pressemitteilung geben, so das österreichische Bundeskriminalamt. Die Maßnahmen basieren offenbar auf Erkenntnissen, die Ermittlungen im Anschluss an die ARD-Dokumentation über den österreichischen Skilangläufer Johannes Dürr gebracht haben.

Nach Angaben der österreichischen Kronen-Zeitung habe es auch im Quartier der Skilangläufer des Gastgeberlandes einen Polizeieinsatz gegeben. Ein Sprecher des Deutschen Skiverbandes teilte mit, dass das DSV-Team in Seefeld "keinen Sachstand habe und keine Auswirkungen" spüre.

Die ARD-Dopingredaktion meldete, dass in Erfurt ein Einsatz in der Praxis eines Sportmediziners laufe, an dem Zollbeamte beteiligt seien. Der Arzt habe Verbindungen in den Hochleistungssport, auch in den Nordischen Skisport.

Der 2014 überführte Dürr hatte im Januar umfassend über seinen jahrelangen Betrug ausgepackt und dabei auch angedeutet, beim Epo-Missbrauch Hilfe von Verbandsvertretern gehabt zu haben. "Verbandsdoping gibt es nicht", sagte daraufhin ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel.

Dürr wollte Hintermänner nicht verraten

Zudem berichtete Dürr in dem Film, er habe unter anderem in Oberhof, München und Irschenberg Blut abgenommen und später zurückgeführt bekommen. Seine Hintermänner wollte er allerdings nicht verraten. Die Staatsanwaltschaft München I leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt ein.

Dürr war der erste Wintersportler, der über Eigenblutdoping auf deutschem Boden auspackte. Ehe er 2014 bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi mit Epo im Blut erwischt und für zwei Jahre gesperrt wurde, habe er auch mit Wachstumshormon-Doping experimentiert. Vor allem aber habe er sich regelmäßig Blut abzapfen und später, mit erhöhter Konzentrationen von roten Blutkörperchen, wieder zurückführen lassen.

nob/stu (sid, dpa)