Russlands Wälder brennen
13. August 2010Die Flammen wüten in einem Naturschutzgebiet nahe der atomaren Forschungsanlage Sarow, nicht aber auf dem Gelände selbst, teilte der Chef des örtlichen Kastastrophenschutzes mit. Rund 2600 Feuerwehrleute seien eingesetzt, um die Brände unter Kontrolle zu bekommen. Angaben dazu, ob die Atomanlage gefährdet sei, machte die Katastrophenschutz-Behörde nicht.
Etwas Erleichterung für Moskau
Der Smog in der russischen Hauptstadt Moskau hat nachgelassen. Nach Gewittern sind die Temperaturen, die bei 40 Grad lagen, etwas gesunken. Sie sollen am Wochenende aber auch über 30 Grad Celsius liegen. Sollte der Wind wieder drehen, könnten erneut Rauchschwaden von den nach wie vor brennenden Torfgebieten nach Moskau geweht werden, warnen Metereologen.
Der russische Präsident Dmitri Medwedjew sagte nach Besuchen in betroffenen Regionen, etwa ein Viertel der russischen Getreideernte sei verloren. Viele landwirtschaftliche Betriebe stünden vor der Pleite. Russland hat ein Exportverbot für Getreide erlassen. Die USA haben Russland noch einmal die Überlassung von Löschflugzeugen angeboten. Russland verfügt im Moment nur über 23 eigene Löschflugzeuge und 13 Flugzeuge, die vom Ausland zur Verfügung gestellt wurden. Die totale Fläche der Brände beträgt rund 15 000 Hektar, verteilt auf mehrere tausend Quadratkilometer.
"Hitzschlag durfte es nicht geben"
Unterdessen bestätigen russische Ärzte Medienberichte, wonach Ihnen von Vorgesetzten verboten worden sei, die Todesursache "Hitzschlag" in Totenscheine zu schreiben. Diese Anordnungen seien mündlich erteilt worden, berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Offenbar sollen die tödlichen Folgen der ungewöhnlich langen Hitzewelle verschleiert werden.
Autor: Bernd Riegert (dpa, afp)
Redaktion: Gero Rueter