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Fiat Chrysler und PSA wollen fusionieren

31. Oktober 2019

Die Autobauer Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und Peugeot SA (PSA) streben eine Fusion an. Die Unternehmen teilten mit, sie wollten ihre Kräfte bündeln, um ein weltweit führendes Unternehmen zu bilden.

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Logo Peugeot und Fiat
Bild: Reuters/R. Duvignau

Der französische Opel-Mutterkonzern PSA und der italienisch-amerikanische Automobilhersteller Fiat Chrysler (FCA) haben sich auf offizielle Fusionsgespräche verständigt. Das gaben die Konzerne in einem gemeinsamen Statement bekannt. Damit soll der weltweit viertgrößte Hersteller entstehen mit einem angestrebten Absatz von 8,7 Millionen Fahrzeugen pro Jahr.

Jährlich ließen sich mit einer Fusion Synergien in Höhe von 3,7 Milliarden Euro realisieren, ohne eine Fabrik im Zuge des Deals zu schließen, teilten die Konzerne mit. Größer als der neue Auto-Riese wären nur noch Volkswagen, Toyota und der französisch-japanische Renault-Nissan-Verbund.

Fiat Chrysler und PSA 50 Milliarden Dollar wert

Der Verwaltungsrat von PSA hatte bereits am Mittwochabend grünes Licht für eine Fusion gegeben. Angestrebt wird ein Zusammenschluss "unter Gleichen". PSA-Chef Carlos Tavares soll den neuen Konzern als Vorstandsvorsitzender führen. Der FCA-Verwaltungsratsvorsitzende John Elkann - Enkel des langjährigen Fiat-Bosses Giovanni Agnelli - würde diese Rolle auch bei dem neuen Unternehmen einnehmen. Laut "Wall Street Journal" sind Fiat Chrysler und PSA an der Börse zusammen rund 50 Milliarden Dollar (45 Milliarden Euro) wert.

PSA führt neben Opel die Marken Peugeot, DS und Citroën Vauxhall. Fiat Chrysler hat die Marken Alfa Romeo, Chrysler, Dodge, Jeep, Lancia und Maserati unter seinem Dach.

Französischer Staat Aktionär bei PSA

Die Regierung in Paris begrüßt die Gespräche des Herstellers PSA und Fiat Chrysler (FCA) zur Bildung eines globalen Autogiganten. Am Ende könnte ein Konzern mit rund 400.000 Mitarbeitern stehen, erklärte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire in Paris. 

Der Staat ist Aktionär beim Opel-Mutterkonzern PSA und hält über eine Förderbank 12,23 Prozent der Anteile und 9,75 Prozent der Stimmrechte. Weitere große Anteilseigner sind die Peugeot-Familie und der chinesische Hersteller Dongfeng. Die beabsichtigte Fusion sei eine Antwort "auf die Notwendigkeit für die Autobranche, sich zu konsolidieren", erklärte der Minister. 

Symbolbild Fiat Crysler Renault Fusion
Bild: Reuters/E. Gaillard

Gespräche mit Renault gescheitert

Fiat Chrysler wollte sich zuvor bereits mit dem französischen Hersteller Renault verbinden und den weltweit drittgrößten Autohersteller schaffen. Die Gespräche scheiterten jedoch. Nach monatelangen Verhandlungen zog Fiat Chrysler im Juni seine Offerte für einen Zusammenschluss zurück. Die Branche steht unter einem enormen Druck. Autobauer müssen Milliarden in autonome Autos und Elektromobilität investieren und suchen dabei auch Partner.

In der Branche wird immer wieder auf die besonderen Probleme von Fiat Chrysler hingewiesen. Der Hersteller hatte unter der Führung des mittlerweile verstorbenen Autobosses Sergio Marchionne auf große Investitionen in Elektroantriebe verzichtet.

Derzeit ist der Konzern vor allem mit den großen Spritschluckern der Marken Jeep und Ram in den USA erfolgreich. Das hilft in Europa aber nicht beim Einhalten von CO2-Zielen spätestens ab 2021. Im Heimatkontinent von Fiat verliert der Konzern Marktanteile und fuhr auch zuletzt nur haarscharf an einem operativen Verlust vorbei.

ni/mak (dpa, rtr)