Bald Beifang-Stopp im Mittelmeer?
9. November 2021An den Küsten Tunesiens leben viele Menschen vom Fischfang. Das wird jedoch immer schwieriger. Denn in den vergangenen 50 Jahren sind die Fischbestände im Mittelmeer deutlich zurückgegangen. Die meisten Arten sind längst überfischt. Das bedeutet, es werden mehr Fische gefangen als neue nachkommen können.
Ein Grund dafür sind die riesigen Schleppnetze, mit denen seit Jahren Garnelen und andere Schalentiere vom Meeresboden geholt werden. Aber nicht nur die Krebstiere bleiben in den Netzen, sondern auch viele andere Meeresbewohner wie Rochen, Haie und Korallen.
Das Projekt Med Bycatch will die durch diese Fangmethoden bedrohten Arten schützen. Dafür begleiteten Wissenschaftler zwei Jahre lang die Fischer, fuhren mit ihnen hinaus aufs Meer, sammelten Daten. Entstanden ist eine große Datenbank, anhand derer die Forscher den Fischern nun helfen können, schonender und nachhaltiger zu arbeiten.
Projektname: Med Bycatch
Projektziel: Die Unterstützung der Mittelmeeranrainer Tunesien, Marokko und Türkei beim Schutz bedrohter Arten wie Meeresschildkröten, Rochen oder Haie. Ab 2022 soll das Projekt auch auf Italien, Kroatien, Spanien und Frankreich ausgeweitet werden.
Projektpartner: Das Projekt liegt in der Hand der Naturschutzorganisation International Union for Conservation of Nature (IUCN). Es wird finanziert von der MAVA-Stiftung. Weitere Projektpartner unter anderen: Birdlife International, AAO/BirdLife in Tunisia, Specially Protected Areas Regional Activity Center (SPA/RAC), General Fisheries Commission for the Mediterranea (GFCM), World Wildlife Fund (WWF), Mediterranean Association to Save the Sea Turtles (MEDASSET).
Projektdauer: Oktober 2017 - Oktober 2022
Ein Film von Gerlind Vollmer und Hamdi Dallali