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Flüchtlinge legen Eurotunnel lahm

3. Oktober 2015

Rund 200 Flüchtlinge sind in der Nacht zum Samstag in den Eurotunnel zwischen Calais und Dover eingedrungen und haben den Verkehr vorübergehend lahmgelegt. Die Betreiberfirma sprach von einer gut organisierten Aktion.

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Ein Zug verlässt den Eurotunnel (Foto: AFP)
Bild: Getty Images/AFP/D. Charlet

Die Flüchtlinge haben offenbar gegen Mitternacht einen Schutzzaun auf der französischen Seite des Tunnels durchtrennt und das Sicherheitspersonal überrannt. Dadurch sei es ihnen gelungen, auch in den rund 50 Kilometer langen Tunnel einzudringen. Ein Firmensprecher bezeichnete die Aktion als "gut organisiert und koordiniert".

Der Bahnverkehr zwischen Frankreich und Großbritannien musste eingestellt werden. Im Lauf des Tages normalisierte sich der Verkehr wieder. Die Polizei und andere Sicherheitskräfte waren über Stunden im Einsatz. Zehn Menschen wurden leicht verletzt, darunter zwei Polizisten. Die Strecke konnte ab 8.30 Uhr wieder in Betrieb genommen werden. Die Züge mussten aus Sicherheitsgründen zunächst aber langsamer fahren und kamen mit bis zu 90 Minuten Verspätung an.

Mehr als zehn Tote seit Juni

In der nordfranzösischen Hafenstadt Calais leben seit Jahren tausende Flüchtlinge in illegalen Camps. Die meisten von ihnen aus Eritrea, Somalia, Syrien und Afghanistan. Viele von ihnen versuchen immer wieder in Lastwagen versteckt durch den Tunnel oder auf Fähren nach Großbritannien zu gelangen.

Bei Unfällen im Tunnel kamen seit Ende Juni mehr als zehn Menschen ums Leben. Zuletzt wurde in der Nacht auf Mittwoch ein Flüchtling von einem Frachtzug überfahren. Vor allem am Gelände um den Tunnel sind deshalb in den letzten Monaten die Sicherheitsvorkehrungen massiv verschärft worden.

djo/qu (dpa, rtr)