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Dänemark stoppt Bahnverkehr

9. September 2015

Hunderte Flüchtlinge mit Ziel Schweden wollen ihren Zug nicht verlassen. Die Verbindungen von und nach Deutschland sind für unbestimmte Zeit eingestellt - auf Bitten der dänischen Polizei.

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Dänemarks Polizei stoppt Zug mit Flüchtlingen (foto: reuters)
Bild: Reuters/Scanpix/J. Larsen

Zwischen Flensburg und Padborg in Südjütland geht derzeit nichts mehr. Gleiches gelte auch für die Züge, die auf der Fähre zwischen Fehmarn und Rødby auf der Insel Lolland transportiert würden, teilte die dänische Bahngesellschaft DSB mit. Man folge damit einer Aufforderung der Polizei.

Eine Fähre aus Fehmarn mit etwa hundert Flüchtlingen an Bord hatte die Polizei im Hafen von Rødby gestoppt. Viele der Ankömmlinge hatten sich geweigert auszusteigen. Andere Fähren müssten vor Rødby warten. Seit gestern Nacht waren etwa 330 Flüchtlinge auf Lolland angekommen.

Autobahn gesperrt

Weitere hundert Flüchtlinge waren von Deutschland aus per Bahn in den grenznahen Ort Padborg gelangt. Sie versuchten, ihre Reise zu Fuß über die Autobahn fortzusetzen. Bis Busse bereitstünden, um die Menschen von der Straße wegzubringen, sei die E45 bei Padborg in beide Richtungen gesperrt, teilte die Polizei mit.

Fast alle Flüchtlinge wollen nicht in Dänemark bleiben, sondern nach Schweden weiterreisen, etwa weil sie dort Verwandte haben und hoffen, ihre Familie leichter nachholen zu können. Das könne die Polizei ihnen jedoch nicht erlauben, sagte eine Sprecherin. Man bestehe auf den Kontrollen.

Keine Sonderregelung

Dänemarks Integrationsministerin Inger Støjberg hatte sich am Dienstag vergeblich um ein Sonderabkommen mit Schweden bemüht, um einen Tranfer in das Nachbarland zu ermöglichen. "Die schwedische Regierung hat keine rechtliche Befugnis, eine solche Vereinbarung zu treffen", sagte ein Sprecher des schwedischen Justizministeriums der Deutschen Presse-Agentur.

Nach ihrer Ankunft in Rødby werden die Menschen seit Anfang der Woche zunächst in einer Schule untergebracht. Während Bürger Essen und Kleidung brachten, kam es laut Polizei aber auch zu Zwischenfällen: Demnach sollen einige Demonstranten Steine auf die Neuankömmlinge geworfen haben. Wenn die Flüchtlinge sich nicht in Dänemark registrieren lassen wollen, schickt die Polizei sie zurück nach Deutschland. Ansonsten werden sie in einer Unterkunft für Asylbewerber nördlich von Kopenhagen untergebracht.

sc/mm/qu (dpa, afpe)