Ford verdient gut in Nordamerika
24. April 2013Wie Ford am Mittwoch mitteilte, stieg der Überschuss im ersten Quartal um 215 Millionen auf 1,6 Milliarden Dollar. Auf dem nordamerikanischen Heimatmarkt sorgten neue Modelle für das beste Ergebnis seit mehr als einem Jahrzehnt. Dort laufen die PS-starken Autos am besten. Fords Umsatz kletterte um mehr als zehn Prozent auf 35,8 Milliarden Dollar.
In Europa und Südamerika sieht es düsterer aus. In beiden Regionen schrieb Ford Verluste. In Lateinamerika waren es - vor allem wegen negativer Wechselkurseffekte wie in Venezuela - 218 Millionen Dollar. In Europa betrug das Minus wegen hoher Kosten und der schrumpfenden Nachfrage nach neuen Autos und Trucks 462 Millionen Dollar. Zumindest sei die Restrukturierung im Plan, das erste Quartal habe "solide Fortschritte" gebracht, hieß es. Das Marktumfeld in Europa bleibe aber schwierig, die Aussichten seien unklar. Ford rechnet damit, auf dem hiesigen Kontinent dieses Jahr zwei Milliarden Dollar zu verlieren. 2012 summierte sich das Minus bereits auf 1,8 Milliarden Dollar.
Radikale Einsparungen
Europa ist die Achillesferse der Amerikaner. Das Ford-Management versucht, mit radikalen Einsparungen das Steuer herumzureißen und bis Mitte des Jahrzehnts wieder in die Gewinnzone zu kommen. So wird unter anderem Ende 2014 das Werk im belgischen Genk geschlossen. Die Produktion soll nach Valencia verlagert werden, um die dortige Fabrik besser auszulasten. Auch in Großbritannien sollen zwei Werke dichtgemacht werden. Insgesamt kappt Ford wegen der schwachen Nachfrage in Europa knapp ein Fünftel seiner Kapazitäten.
Die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigte Ford. Demnach soll sich der Vorsteuergewinn des Konzerns auf dem Niveau von 2012 bewegen. Rückenwind wird vor allem aus Nordamerika erwartet, der wichtigsten Region für das Unternehmen.
ul/sc (rtr, dpa)