Die Gesichter der Corona-Pandemie
Mit ihrer Fotoreihe "Faces of Resilience" gibt die deutsche Fotografin Claudia Paul den Kämpferinnen und Kämpfern gegen die Corona-Pandemie ein Gesicht.
Starke Bilder von Menschen im Kampf gegen die Pandemie
Mitten in der Corona-Pandemie bat das Mt. Sinai Hospital in New York die Fotografin Claudia Paul, das Klinikpersonal im Kampf gegen das Virus und um das Leben ihrer Patienten zu porträtieren. Inmitten des Chaos hielt Paul Momente in- und außerhalb des Krankenhauses fest. Heraus kamen intensive Bilder, die oft "hinter den Kulissen" entstanden sind. Hier macht sich gerade eine Ärztin bereit.
"Wichtige Arbeit in historischen Tagen"
Claudia Paul war "nervös, in eine Klinik zu gehen, während diese unsichtbare Bedrohung herrscht", wie die Wahlamerikanerin in einem Interview mit "The Luupe" gesteht. "Aber ich musste diese wichtige Arbeit in diesen historischen Tagen machen." Also begann sie, den Klinikalltag zu dokumentieren. Hier diskutieren Krankenschwestern den Zustand eines Patienten auf der COVID-Intensivstation.
Emotionale Momente
"Es gab viele emotionale Momente, die ich niemals vergessen werde", sagt Paul, die seit 18 Jahren in den USA lebt. "Es war oft schwer, aber es gab auch diesen fantastischen Geist von Resilienz und Teamwork. Alle haben aufeinander geachtet. Meine Zeit in der Klinik machte mir klar, wie wichtig unsere Gesundheit ist." Hier ist Krankenschwester Simone zu sehen, wie sie Kraft in einem Gebet sucht.
Große Bescheidenheit
"Ich war sehr überrascht, wie bescheiden das Klinikpersonal ist und wie sehr sie es zu schätzen wussten, dass wir sie fotografiert und um ihre Geschichten gebeten haben." Und Paul ergänzt: "Sie sehen sich selbst nicht als Helden. Sie tun einfach, was sie tun müssen. Es ist ihre Berufung." Hier ist ein Mt.-Sinai-Mitarbeiter zu sehen, der gerade seine Nachtschicht beendet hat.
Oft hilft nur noch Beten
Auch diese Krankenschwester betet für ihre Patienten auf der COVID-Intensivstation. Parallel zu den Aufnahmen aus dem Arbeitsalltag begann Claudia Paul, Porträts des Klinikpersonals zu machen, die nun in der Fotoausstellung "Faces of Resilience" in Tübingen zu sehen sind. Auf den Bildern sind auch Gedanken der Porträtierten abgedruckt.
Trish, Rettungssanitäterin
"Inmitten all des Chaos wurde mir in einem Augenblick plötzlich klar, dass dies der Grund war, warum ich meinen Beruf gewählt habe." Zum Höhepunkt der Pandemie in New York 2020 starben Zehntausende Menschen an COVID-19 in kürzester Zeit. Der Platz in den Leichenhallen wurde knapp, und ein würdevoller Umgang mit den Toten war kaum noch möglich. Das Mt. Sinai Hospital war damals im Auge des Sturms.
Steven, technischer Schlosser
"Der denkwürdigste Moment für mich war, als die Menschen kapierten, dass COVID-19 nicht nur ein weiteres Virus ist." Der damalige US-Präsident Trump und viele seiner republikanischen Kollegen hatten die Gefahr durch das Virus monatelang heruntergespielt. Dadurch hatten die USA viele wichtige Wochen und Monate im Kampf gegen die Pandemie verloren.
Jennifer, Notfallmedizinerin
Als die Pandemie in New York City am stärksten wütete, arbeiteten die Pflegekräfte und Medizinerinnen permanent am Rand der Erschöpfung. "Wir standen zusammen und wurden sogar noch stärker. Trotz der Erschöpfung und der hohen nervlichen Belastung", so Notfallmedizinerin Jennifer.
Ausstellung des Deutsch-Amerikanischen Instituts in Tübingen
Die Fotoreihe "COVID-19 / Faces of Resilience" von Claudia Paul ist derzeit in Deutschland zu sehen. Ein virtueller Rundgang durch die Ausstellung des Deutsch-Amerikanischen Instituts in Tübingen ist vom 5.5. bis zum 18.9. täglich über www.dai-tuebingen.de/covid möglich.