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Fragen an Fritz Roth

22. Juni 2010

Zwölf Fragen haben wir den Gesichtern Deutschlands gestellt. Hier die Antworten.

https://p.dw.com/p/LpQu
Fritz Roth im Bestattungshaus (Foto: DW)
Fritz Roth im BestattungshausBild: DW

Name:
Friedrich Hubert Roth, Rufname: Fritz

Alter:
60 Jahre

Geburtsort:
Eikamp, bei Bergisch Gladbach

Familienstand:
verheiratet, ein Sohn, eine Tochter

Beruf:
Bestatter

Schulausbildung/Studium:
Abitur, Katholisches Seminar, Betriebswirtschaft

Wie beginne ich meinen Tag?
Mein Tag beginnt sehr früh. In der Regel geht mein Wecker zwischen 5 und halb 6. Ich schalte den Fernseher ein: Während ich mich fertig mache, laufen im Hintergrund die Morgenmagazine. Dies ist einzige Möglichkeit, für mich, Fernsehen zu schauen. Mit meiner Frau zusammen trinke ich Kaffee und lese die beiden wichtigen Regionalzetungen. Nach dem jeder seine Zeitung gelesen hat, tauschen wir sie aus. Dann fahre ich ins Büro.

Was ist für mich typisch deutsch?
Dass alles geregelt wird, alles verordnet. Für alles gibt es eine Vorschrift. Und das Schlimme ist: Wir halten uns auch daran!

Was ist typisch für mich?
Dass ich mich sehr schnell für neue Ideen begeistern lassen kann, aber vor allem fürs Leben.

Meine größte Stärke:
Dass ich sehr positiv und optimistisch eingestellt bin. Ich sehe nie zuerst das Problem, sondern sage: Lasst uns anfangen, und dann schauen wir weiter!

Meine größte Schwäche:
Dass ich nicht "Nein"sagen kann. Deswegen komme ich manchmal unter Termindruck.

Was mache ich am liebsten in der Freizeit?
Essen gehen mit Menschen, die ich mag.

Was ist mein Leibgericht?
Ich habe eine Leidenschaft für Sushi. Aber noch mehr als japanisches Essen liebe ich ein schön englisch gebratenes Rinderfilet mit Sauce Bearnaise oder Pfeffer-Sauce. Das ist himmlisch! Mein deutsches Lieblingsgericht ist eine klare Suppe mit Markklößchen und Eis.

Gibt es dazu ein Rezept?
siehe unten!

Welche Musik höre ich?
Ich höre sehr viel Musik - im Hintergrund bei meiner Arbeit. In meinem Büro stehen um die 1500 CDs, von Jazz über Klassik, aber auch internationale Pop-Interpreten. Ich liebe die Beatles, die Mamas and Papas. Die 70er Jahre kann ich 'rauf und 'runter mitsingen! Von den deutschen Musikern mag ich Reinhard Mey und Stephan Sulke. Ich liebe auch Weltmusik. Wenn ich ein Land besuche, bringe ich seine Musik mit. Mit der Musik von Stockhausen tue ich mir etwas schwer, obwohl wir ihn beerdigt haben.

Wofür hätte ich gerne mehr Zeit?
Für Kunst; um Angebote in Verbindung mit Musik zu entwickeln für Menschen, die sich in ihrer Trauer in Starre verwandelt haben.

Wenn ich an die Zukunft denke ...
Dann denke ich an das Viele, das wir noch entdecken werden. An die Fähigkeiten, die der Mensch hat, in seiner Zeit etwas zu entwickeln. Entdeckungen, die hoffentlich zur positiven Entwicklung der Gesellschaft, der Menschheit beitragen. Da liegt aber auch die Gefahr, dass die Verführer immer wieder unter uns sind und das Gegenteil bezwecken.

Mein Lebensmotto ist ...
... "De Hauptsach es, et Hätz es jot", wie man im Rheinland sagt. Zu Deutsch "Hauptsache ist, das Herz ist gut". Wir sollten die "Herzenssprache" vermitteln, weil sie allumfassend ist und wir so weltweit verstehen können. Mit dem Herzen lässt sich für jedes Problem eine Perspektive finden.


Die Fragen stellte José Ospina-Valencia
Redaktion: Wim Abbink