Frankfurts "Büffelherde" trampelt weiter
11. März 2019Eintracht Frankfurt hat drei außergewöhnliche Stürmer. Alle drei verfügen über überragende individuellen Fähigkeiten. Die Rede ist von Luka Jovic, Ante Rebic und Sebastien Haller. Die drei sind momentan die Lebensversicherung der Eintracht.
Liebevoll Büffelherde genannt, versetzten sie jede gegnerische Abwehrreihe in Angst und Schrecken. Gegen Düsseldorf war es Haller, der mit seinem Doppelpack in der Nachspielzeit den Sieg gegen Fortuna Düsseldorf unter Dach und Fach brachte und seine Saisontreffer 13 und 14 erzielte.
Schmollen gibt's nicht
Angetrieben werden sie von einem Trainer, der es versteht, die persönlichen Interessen der Spieler mit den Zielen der Mannschaft unter einen Hut zu bringen.
Das Trio wird jedes Mal aufs Neue von Coach Adi Hütter zu Höchstleistungen angestachelt. Der Konkurrenzkampf ist hart, schmollen oder beleidigt sein, kann sich keiner der drei Angreifer erlauben. "Sicher ist auch immer wieder mal einer ein bisschen beleidigt, wenn er nicht spielt oder relativ spät reinkommt", sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic. Ab und an müsse man die drei Angreifer halt auch "mal ein bisschen kitzeln".
Haller technisch stark trotz 1,90 Meter
Das funktionierte gegen den Überraschungsaufsteiger aus Düsseldorf sensationell. Erst in der 71. Minute eingewechselt, entschied Haller 20 Minuten später mit dem schnellsten Doppelpack der Bundesliga-Saison innerhalb von 145 Sekunden die Partie in der Nachspielzeit. "Es ist angenehm, wenn man als Trainer weiß, dass immer einer in der Lage ist zu treffen", sagte der Frankfurter Trainer.
Vor allem sein Übersteiger beim ersten Tor gegen Fortuna-Schlussmann Rensing war technisch überragend, trotz seiner Größe tanzte der Franzose den Keeper wie einen Nachwuchs-Torwart einer Schülermannschaft aus.
Reicht es womöglich für die Champions League?
Haller, der im Sommer 2017 vom FC Utrecht nach Frankfurt kam, ist längst zum Volltreffer geworden. In dieser Saison glänzt er in der Bundesliga und der Europa League mit insgesamt 19 Toren und zwölf Vorlagen. Überwiesen die Hessen damals sieben Millioen Euro für ihn, liegt sein Marktwert heute bei über 30 Millionen.
An den bisher 50 Bundesliga-Toren der Eintracht sind Jovic (15), Haller (14) und Rebic (8) mit insgesamt 37 Treffern beteiligt. Die Frankfurter Torfabrik läuft auf vollen Touren. Bei entsprechender Fortentwicklung womöglich direkt in die Champions League.