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Politik

Frankreich will "Aquarius"-Passagiere aufnehmen

14. Juni 2018

Während die "Aquarius" auf dem Weg ins spanische Valencia ist, hat Frankreich sich bereiterklärt, einen Teil der knapp 630 Schutzsuchenden aufzunehmen. Dafür muss das Rettungsschiff aber erst einmal Spanien erreichen.

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SOS MEDITERRANEE Migrante auf der Aquarius
Bild: Kenny Karpov/SOS MEDITERRANEE

Frankreich sei bereit, Passagiere des Schiffs aufzunehmen, "die den Kriterien des Asylrechts entsprechen", teilte das Pariser Außenministerium mit. Zuvor solle ihre Situation von Beamten des französischen Flüchtlingsamtes in Spanien geprüft werden. Spanien habe dieses Angebot positiv aufgenommen. Wie viele Menschen Frankreich aufnehmen will, blieb in der Erklärung offen.

Französisches Schiff Aquarius im Mittelmeer
Die "Aquarius"Bild: picture-alliance/AP Images/S. Cavalli

Die "Aquarius" wird gemeinsam von Ärzte ohne Grenzen und der französischen Hilfsorganisation SOS Mediterranée betrieben. Am Wochenende hatte das Schiff 629 Migranten bei verschiedenen Rettungsaktionen auf dem Mittelmeer an Bord geholt. Sowohl Italien als auch Malta hatten sich geweigert, das Schiff in ihren Häfen anlegen zu lassen. Italiens neuer Innenminister Matteo Salvini von der fremdenfeindlichen Lega-Partei hatte am Montag gesagt, er wolle "dem Schleusertum ein Ende" bereiten. Spanien erklärte sich schließlich bereit, die Menschen aufzunehmen.

Die "Aquarius" sowie zwei Begleitschiffe, auf die der Großteil der Menschen verteilt wurde, befinden sich auf dem Weg nach Valencia, wo sie voraussichtlich am Wochenende eintreffen werden. Die Schiffe hatten ihren Kurs zuletzt wegen schlechten Wetters mit hohem Wellengang ändern müssen. Mindestens 80 Menschen mussten behandelt werden, weil sie seekrank waren.

Treffen zwischen Macron und Conte findet statt

Wegen Italiens Weigerung, die Geflüchteten an Land kommen zu lassen, war ein Streit zwischen Rom und Paris entbrannt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte Italien "Zynismus und Verantwortungslosigkeit" vorgeworfen. Italien beschuldigte im Gegenzug Frankreich, selbst wenige Flüchtlinge aufzunehmen und drohte, ein für Freitag geplantes Treffen des italienischen Regierungschefs Giuseppe Conte mit Macron abzusagen. Später beschlossen beide Seiten, an dem Treffen festzuhalten.

rk/jj (afpd, dpa)