Papst will Gerechtigkeit in Uganda
28. November 2015Am Schrein der Märtyrer von Namugongo bei Kampala zelebrierte der Papst eine Messe vor Tausenden Gläubigen. Er rief die Menschen dazu auf, einen neuen missionarischen Eifer aufzubringen. Um das Wort Gottes zu verbreiten, müsse man nicht in die Ferne reisen, es gebe auch in der Heimat genügend Gelegenheiten dafür, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. Dies sei eine wesentliche Grundlage für den Glauben.
Die 45 Märtyrer von Namugongo waren vor 130 Jahren hingerichtet worden. Der örtliche König Mwanga wollte damit unterbinden, dass sich das gerade erst in der Region Fuß fassende Christentum weiter ausbreitet. Die 23 jungen Anglikaner und 22 Katholiken hatten sich geweigert, ihrem Glauben abzuschwören. Einige von ihnen wurden zunächst gefoltert und dann bei lebendigem Leibe in Namugongo verbrannt. Die 22 katholischen Märtyrer wurden bereits 1920 seliggesprochen, 1964 wurden sie von Papst Paul VI. heiliggesprochen. Namugongo ist seit jeher ein wichtiger Wahlfahrtsort.
Für das Wohl der gesamten Gesellschaft
Uganda ist die zweite Station der Afrika-Reise des Papstes. Nach seiner Ankunft in dem Land hatte Franziskus an die dortige Führung appelliert, für das Wohl der gesamten Gesellschaft zu arbeiten. Uganda brauche eine gute und transparente Regierung, um eine Beteiligung aller sowie eine gerechte Güterverteilung sicherzustellen. Einen ähnlichen Appell hatte der Papst zuvor in Kenia an die Eliten des Landes gerichtet. Doch anders als Kenia hat Uganda keine demokratische Tradition. Seit 1986 wird das Land von Präsident Yoweri Museveni zunehmend autokratisch regiert.
Nach Vatikan-Angaben sind 47 Prozent der Ugander katholisch. Das Land hat damit einen der höchsten Katholikenanteile im südlichen Afrika. Seit den 1930er Jahren ging von Uganda die Ausbildung eines einheimischen afrikanischen Klerus aus. Heute sind 90 Prozent der katholischen Bischöfe und Geistlichen auf dem Schwarzen Kontinent selbst Afrikaner.
ml/se (dpa, KNA, epd)