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KonflikteNahost

Fregatte "Hessen" schießt Huthi-Drohnen im Roten Meer ab

28. Februar 2024

Die deutsche Marine meldet den ersten Waffengebrauch im Rahmen der EU-Mission "Aspides" im Roten Meer. Zwei von Huthi-Rebellen im Jemen eingesetzte Drohnen seien zerstört worden, heißt es.

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Fregatte "Hessen"
Die 143 Meter lange Fregatte "Hessen" gehört zur sogenannten Sachsen-Klasse - ihre Radaranlagen können in einem Radius von 400 Kilometern mehr als 1000 Ziele gleichzeitig erfassen (Archivbild)Bild: Sina Schuldt/dpa/picture alliance

Die zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer eingesetzte Fregatte "Hessen" hat erstmals einen Angriff der jemenitischen Huthi-Miliz abgewehrt. Das an der EU-Militärmission "Aspides" beteiligte Schiff schoss kurz hintereinander zwei Drohnen ab, wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr im Onlinedienst X bestätigte.

Es war der erste Waffengebrauch der Deutschen Marine in dem Einsatz, der am Freitag begonnen hatte. Das US-Regionalkommando CENTCOM teilte mit, amerikanische Flugzeuge "und ein verbündetes Kriegsschiff" hätten zwischen 21.50 Uhr und 22.55 Uhr (Ortszeit) fünf Huthi-Drohnen abgeschossen. Ob mit dem Schiff die "Hessen" gemeint war, blieb hierbei offen.

Die vom Iran hochgerüstete Huthi-Miliz will mit dem Beschuss von Handelsschiffen im Roten Meer ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen. Der israelische Militäreinsatz ist eine Reaktion auf den Terrorüberfall der militant-islamistischen Hamas vom 7. Oktober.

Eine der wichtigsten Handelsrouten

Der Seeweg durch das Rote Meer und den Suezkanal ist eine der wichtigsten Routen des Welthandels. Wegen der Angriffe der Huthi meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste Seeverbindung zwischen Asien und Europa - mit erheblichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Nahostkonflikt | Angriffe auf Huthi
Im Gegensatz zur EU-Mission "Aspides" umfasst die Aufgabenbeschreibung einer US-geführten Militärkoalition im Roten Meer auch Präventivangriffe auf Huthi-Ziele - hier mehrere Eurofighter der britischen Luftwaffe (Archivbild des britischen Verteidigungsministeriums)Bild: picture alliance/dpa/UK Ministry of Defense/PA

Am Freitag hatte der Bundestag der deutschen Beteiligung an der "Aspides"-Mission zugestimmt; dem Mandat zufolge darf die Bundeswehr bis zu 700 Soldaten einsetzen. Die "Hessen" war bereits zuvor von Wilhelmshaven aus in Richtung Einsatzgebiet gestartet mit dem Ziel, sofort nach dem Beschluss mit der Erfüllung des Auftrags beginnen zu können. Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte, der Einsatz leiste einen Beitrag zur Stabilisierung der Region, sei zugleich aber "für die deutsche Marine einer der gefährlichsten seit Jahrzehnten".

Defensiv versus präventiv

An dem EU-Militäreinsatz zum Schutz der Handelsschifffahrt sind unter griechischer Führung insgesamt 18 Staaten beteiligt. Neben Deutschland schicken unter anderem Belgien, Italien und Frankreich Schiffe ins Rote Meer. Während diese Mission rein defensiv ausgerichtet ist und keine Attacken auf Huthi-Stellungen vorsieht, greifen die USA und Großbritannien im Rahmen eines eigenen Bündnisses solche Ziele direkt an. So sollen auf Schiffe gerichtete Raketen und Drohnen sowie andere zum Abschuss vorbereitete Waffen zerstört werden.

Zuletzt hatten Streitkräfte der USA und Großbritanniens in der Nacht zu Sonntag 18 Huthi-Ziele an acht Orten attackiert. Dazu gehörten nach US-Angaben unterirdische Waffenlager der Miliz sowie Raketenlager, Drohnen, Luftverteidigungssysteme und Radaranlagen. Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps drohte den Extremisten mit weiteren Angriffen, falls sie ihre Attacken auf Handelsschiffe nicht einstellten.

jj/kle/gri (afp, dpa)