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OSZE-Beobachter in Berlin angekommen

3. Mai 2014

Eine Woche waren die OSZE-Beobachter in der Gewalt prorussischer Separatisten in der Ostukraine. Jetzt trafen sie auf einem Berliner Flughafen ein. Verteidigungsministerin von der Leyen begrüßte das Team.

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Verteidigungsministerin von der Leyen begrüßt den OSZE-Team-Chef, Oberst Schneider (links neben ihr) (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die gut eine Woche lang in der Ostukraine festgehaltenen OSZE-Militärbeobachter sind am Samstagabend an Bord eines Bundeswehr-Flugzeugs auf dem Berliner Flughafen Tegel gelandet. Das Inspektorenteam, darunter vier Deutsche, waren am Vormittag von ihren prorussischen Geiselnehmern auf freien Fuß gesetzt worden. Dem Team gehören auch ein Tscheche, ein Däne und ein Pole an. Fünf Ukrainer, die das Inspektorenteam begleiteten, wurden den Angaben zufolge von der Bundeswehr nach Kiew gebracht. Ein Schwede war schon vor einigen Tagen aus gesundheitlichen Gründen freigekommen.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen empfing das Team zusammen mit ihren Kollegen aus Tschechien und Dänemark, Martin Stropnicky und Nicolai Wammen, sowie Regierungsvertretern aus Polen und Schweden. Von der Leyen sagte in Berlin-Tegel, sie sei "erfüllt von großer Erleichterung", dass die Mitglieder des OSZE-Teams unversehrt und wohlbehalten zurückgekehrt seien. Sie äußerte ihre "tiefe Dankbarkeit" für die internationale Zusammenarbeit, die zu der Freilassung geführt habe.

Die Ministerin betonte, sie empfinde tiefe Dankbarkeit für die internationale Kooperation. Die Zusammenarbeit innerhalb der OSZE habe gut funktioniert. Der Leiter des OSZE-Teams, der deutsche Oberst Axel Schneider (im Artikelbild links neben der Ministerin), berichtete von schweren Kämpfen. Sie seien am Abend zuvor "noch mitten im Feuer" gewesen. "Wir sind alle sehr, sehr froh. Wir haben unsere Familien gesehen. Das hatten wir gestern Abend so nicht gedacht."

"Die Anspannung war enorm"

In Kiew hatte sich Schneider erleichtert über das Ende der Geiselnahme geäußert. "Von uns fällt im Moment ein beträchtlicher Druck", sagte Schneider. "Die Anspannung war enorm." In einer vom Verteidigungsministerium verbreiteten Erklärung sagt er weiter: "Wir sind sehr froh, sehr glücklich, aber auch beträchtlich erschöpft."

Weiter sagte der Oberst, in den vergangenen Tagen habe es für das OSZE-Team eine "ständig steigende Bedrohung" gegeben. Nach Beginn der Offensive von Regierungseinheiten gegen die prorussischen Separatisten "kam sprichwörtlich das Feuer von Handwaffen und von Artillerie immer näher. Und wir waren hier zur Untätigkeit verurteilt". Der Zusammenhalt im OSZE-Team sei "ausgesprochen diszipliniert" gewesen. "Das hat uns durch die Tage gebracht."

Prorussische Separatisten in der ostukrainischen Stadt Slowjansk hatten die Beobachter am Freitag vor einer Woche verschleppt. Der prorussische Milizenführer Wjatscheslaw Ponomarjow hatte sie zunächst als "Kriegsgefangene" bezeichnet, dann aber gesagt, die Militärbeobachter seien "Gäste". Seitdem liefen intensive Bemühungen um ihre Freilassung. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte den russischen Präsidenten Wladimir Putin mehrfach aufgefordert, sich für die Freilassung der Männer einzusetzen.

Steinmeier dankt Lukin

Am Samstag wurden die Beobachter dem russischen Sondergesandten Wladimir Lukin übergeben. Sie kamen dann in die Obhut der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und des Unterstützerteams der Bundesregierung. Nach der Freilassung sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier in Berlin, er sei "froh und erleichtert". Er fügte allerdings hinzu, die Verhandlungen zur Freilassung der Männer seien "schwierig" gewesen und hätten "mehrfach auf der Kippe" gestanden. Nach Angaben des Sondergesandten Lukin fand aber kein Gefangenenaustausch statt. Die Freilassung sei ein "humanitärer Akt des guten Willens".

US-Außenminister John Kerry sagte, die USA seien "sehr zufrieden". Die Freilassung der OSZE-Inspekteure sei "ein Fortschritt" in der Ukraine-Krise. Um die Spannungen abzubauen«, müsse Russland aber mehr tun und seine "Unterstützung für die Separatisten" in der Ostukraine aufgeben.

re/kle/sti (dpa, afp)