In Bayerns Behörden hängt künftig ein Kreuz
24. April 2018Die bayerische Staatsregierung unter Ministerpräsident Markus Söder beschloss, das christliche Symbol sei im Eingangsbereich jedes Dienstgebäudes "als sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland" anzubringen. Das teilte die Staatskanzlei nach einer Kabinettssitzung in München mit. Dazu wird die allgemeine Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaats zum 1. Juni geändert.
"Das Kreuz ist das grundlegende Symbol der kulturellen Identität christlich-abendländischer Prägung", hieß es zur Begründung. Es stehe für elementare Werte wie Nächstenliebe, Menschenwürde und Toleranz. Die Kreuze sollten jedoch kein religiöses Symbol des Christentums sein, sondern laut Söder ein "Bekenntnis zur Identität" und zur "kulturellen Prägung" Bayerns. Das Kreuz sei kein Verstoß gegen das Neutralitätsgebot, versicherte der CSU-Politiker.
Selbst ist der Mann
Söder brachte umgehend ein Kreuz in der Eingangshalle der Staatskanzlei an. Dieses hat allerdings einen religiösen Hintergrund: Es hing bis 2008 im Kabinettssaal, war ein Geschenk des früheren Münchner Kardinals Friedrich Wetter und wurde nach Söders Worten auch von diesem geweiht.
Die Verordnung gilt ausschließlich für die Ämter des Freistaats, nicht für die Behörden der Kommunen und des Bundes in Bayern - über diese hat die Staatsregierung keine Verfügungsgewalt. Bisher schrieb die Staatsregierung Kreuze nur für die Klassenzimmer der bayerischen Schulen und die Gerichtssäle vor. Kreuze hängen zwar auch in manchen anderen bayerischen Behörden, sie wurden dort aber bislang in Eigenregie angebracht.
kle/qu (rtr, epd, kna, dpa)