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Freund hofft auf Winter-Wunder

5. Januar 2016

Severin Freund schont seinen lädierten Körper. Favorit Peter Prevc lässt die Muskeln spielen. Vor dem letzten Springen der Vierschanzentournee in Innsbruck scheint der Gesamtsieger schon festzustehen. Oder doch nicht?

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Österreich Vierschanzentournee in Bischofshofen - Peter Prevc
Bild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Die Chance ist minimal, der Körper schmerzt, begraben hat Severin Freund seinen Tournee-Traum aber noch nicht. "Ich werde angreifen, auch wenn der Rückstand sehr, sehr groß ist", sagt der Weltmeister, der nach seinem Sturz in Innsbruck auf Training und Qualifikation für das Finale von Bischofshofen verzichtet hat. Der souveräne Spitzenreiter Peter Prevc aus Slowenien greift hingegen als Zweitbester der Vorausscheidung am Mittwoch (17.00 Uhr MEZ) nach der Tournee-Krone.

"Heute macht es keinen Sinn, der Ruhetag hat nicht ausgereicht, um ihn sprungfertig zu machen", sagte Bundestrainer Werner Schuster zum Zustand seines "Kapitäns", der Prevc noch einmal angreifen will: "Severin wird aber im Wettkampf am Mittwoch springen und eine gute Leistung bringen."

Keine unnötige Quälerei

Der 27 Jahre alte Freund, der mit rund 20 Punkten Rückstand auf Prevc als Gesamt-Zweiter ins Finale geht, war am Sonntag in der Probe zu Fall gekommen und hatte sich diverse Prellungen zugezogen. "Es sind wirklich nur Prellungen, speziell auf der rechten Seite", sagte Schuster: "Es geht darum, morgen eine Topleistung zu bringen, dann muss er sich nicht heute über die Schanze quälen."

Österreich Vierschanzentournee in Innsbruck - Sturz Severin Freund
Der Sturz von Severin Freund am Sonntag in Innsbruck: diverse PrellungenBild: picture-alliance/Fotostand/Wagner

Vor dem entscheidenden Wettkampf auf der Paul-Außerleitner-Schanze zeigte sich Prevc in starker Form. Mit 137,5 m und 144,1 Punkten sprang der 23-Jährige auf Platz zwei knapp hinter dem in der Tournee-Wertung drittplatzierten Norweger Kenneth Gangnes (138,5/144,4), der damit am Mittwoch im K.o.-Duell auf Freund trifft. Dritter wurde Österreichs Vorjahressieger Michael Hayböck (136,0/140,9).

Gangnes war im Training mit 143,5 m einen halben Meter über dem elf Jahre alten Schanzenrekord des Japaners Daiko Ito geblieben, gültige Bestmarken können allerdings nur in Wettbewerben und deren Qualifikationen aufgestellt werden.

Alles sechs Deutschen im Finale dabei

Neben Freund werden am Mittwoch alle sechs weiteren deutschen Springer am Start sein. Bester DSV-Adler war als ausgezeichneter Vierter der Vorausscheidung Youngster Andreas Wellinger, der auf 135,5 m (135,2 Punkte) kam. "Damit habe ich nicht gerechnet, das Gefühl kommt immer mehr zurück", sagte der 20-Jährige. Der wie Freund und Wellinger vorqualifizierte Richard Freitag wurde mit 129,5 m (127,9) 13., Stephan Leyhe flog an seinem 24. Geburtstag auf 131,0 m (130,6 Punkte) und Platz elf, Andreas Wank kam mit 132,5 m (118,4) auf den 20. Rang. Karl Geiger (25./113,4) und Michael Neumayer (29./111,5) qualifizierten sich ebenfalls problemlos.

Der viermalige Olympiasieger Simon Ammann (Schweiz) zeigte ein Jahr nach seinem schweren Sturz in Bischofshofen solide Sprünge und wurde mit 133 m 14. der Qualifikation. Ausgeschieden ist Österreichs früherer Tournee-Sieger Thomas Diethart. Der 23-Jährige, der für den formschwachen Gregor Schlierenzauer an den Start gegangen war, kam nicht über 115 m und Platz 54 hinaus.

sw (dpa, sid)