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Friedensnobelpreis für Liu Xiaobo

8. Oktober 2010

Reaktionen im Internet +++ Preisverleihung mit Signalwirkung +++ Mögliche Folgen für Chinas Staats- und Parteiführung

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Liu Xiaobo im April 2008, vor seiner Verhaftung (Foto: AP)
Liu Xiaobo im April 2008, vor seiner VerhaftungBild: AP/Kyodo News

"Wenn ein Mann zu elf Jahren Gefängnis verurteilt wird, nur weil er seine Meinung gesagt hat, ist es unmöglich für das Komitee, ihm den Preis nicht zu verleihen" - Mit diesen Worten trat am Freitag Thorbjoern Jagland, der Präsident des norwegischen Nobelpreiskomitees, in Oslo vor die versammelte Weltpresse. Und damit geht - allen Warnungen aus Peking zum Trotz - der diesjährige Friedensnobelpreis an Liu Xiaobo. Der chinesische Dissdenten ist seit 2008 in Haft, weil er sich in der "Charta 08" unter anderem für ein Mehr-Parteiensystem in China eingesetzt hatte. Wir berichten über die Auswirkungen der Vergabe des Nobelpreises an Liu Xiaobo.

Freudentränen im Netz

In China werden viele Menschen den Namen Liu Xiaobao noch nie gehört haben. Wie denn auch - in einer Gesellschaft, deren Medien von der Partei- und Staatsführung streng zensiert werden. Trotzdem gibt es Bereiche im Internet, die auch Pekings Cyber-Polizei nicht kontrollieren kann. Und es gibt Tausende regimekritische Chinesen im Ausland, die im Internet die Preisvergabe an Liu Xiaobao feiern. Mathias Böhlinger hat einige Reaktionen aus dem Netz zusammengetragen.

"Schallende Ohrfeige für das Regime"

Matthias von Hein beobachtet die Situation von Regimekritikern in China seit vielen Jahren. Im August 2007 traf er sich mit Liu Xiaobao in Peking und führte ein langes Interview mit dem mutigen Aktivisten. In seinem Kommentar wertet er die Nobelpreisvergabe an den inhaftierten Liu Xiaobo als eine regelrechte Blamage für das Regime.

Redaktion: Esther Broders und Thomas Kohlmann