Van-Gogh-Gemälde in Paris versteigert
5. Juni 2018Der Schätzpreis von "Raccommodeuses de filets dans les dunes" ("Frauen flicken Netze in den Dünen") lag zwischen drei und fünf Millionen Euro. Für knapp 7,1 Millionen kam es am Montagabend im Pariser Auktionshaus Artcurial unter den Hammer. Das Frühwerk Vincent van Goghs (1853 bis 1890) stammt aus dem Jahr 1882 und hing bislang als private Leihgabe eines europäischen Sammlers im Amsterdamer Van-Gogh-Museum. Der neue Besitzer stammt nach Angaben von Artcurial aus den USA.
Rekorderlös für ein Frühwerk
Zwar lag der Zuschlag deutlich über dem Schätzwert des Gemäldes, wodurch zugleich ein Rekord für ein Werk des niederländischen Künstlers aus dieser Schaffensperiode erzielt wurde - gemessen an früheren Erlösen, die van Goghs Kunstwerke einbrachten, kann man jedoch fast von einem "Schnäppchen" sprechen:
Für 82,5 Millionen Dollar (heute rund 70,6 Millionen Euro) erstand ein japanischer Kunstsammler 1990 im New Yorker Auktionshaus Christie's van Goghs "Porträt des Dr. Gachet" aus dem Jahr 1890. Es ist bislang das teuerste van-Gogh-Gemälde.
Sein "Acker mit pflügendem Bauern" wechselte im Herbst 2017, ebenfalls in New York, für 81,3 Millionen Dollar (69,5 Millionen Euro) den Besitzer. Für van Goghs "Selbstbildnis ohne Bart" gingen 1998 immerhin noch 71,5 Millionen Dollar (rund 61 Millionen Euro) über den Tisch. Besonders auf dem derzeit wahnwitzigen internationalen Kunstmarkt ist eine Geldanlage im einstelligen Millionenbereich selten. Für den Gegenwert des teuersten Werks der Kunstgeschichte, Leonardo da Vincis "Salvator Mundi", könnte man sich sage und schreibe 55 Werke aus van Goghs früher Schaffensperiode leisten.
tla/nf (mit dpa, afp)