G20 erklärt Währungsdebatte für beendet
16. Februar 2013Die Finanzminister der führenden Industrienationen und Schwellenländer (G20) haben sich einhellig gegen einen Abwertungswettlauf der Währungen ausgesprochen. "Wechselkurse müssen sich frei bilden", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bei dem Treffen in Moskau. Politische Währungsmanipulationen dürften kein Instrument für Staaten sein, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Schäuble betonte, dass die G20-Staaten damit der bisherigen Linie treublieben.
Keine Wettbewerbsvorteile durch Abwertungen
Dem in Moskau verabschiedeten Kommuniqué zufolge sollen Staaten ihre Währungen nicht künstlich abwerten, um wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben. Die Geldpolitik eines Landes soll dem Papier zufolge auf stabile Preise auf dem Binnenmarkt gerichtet sein sowie auf eine Stimulierung des wirtschaftlichen Wachstums. Zudem werde man "allen Formen von Protektionismus widerstehen und unsere Märkte offen halten".
Hintergrund sind Befürchtungen eines "Währungskrieges". Die Finanzmärkte hatten sich zuletzt vor allem besorgt über die Abwertung des japanischen Yen gezeigt. Der japanischen Regierung wurde vorgehalten, sie drücke künstlich den Kurs der Währung, um den Export und damit die heimische Wirtschaft anzukurbeln.
Haushaltskonsolidierung mittelfristiges Ziel
Keine konkreten Fortschritte konnten in der Frage zusätzlicher Anstrengungen zum Abbau staatlicher Defizite erreicht werden. In dem Erklärungsentwurf hieß es zwar, die G20-Staaten sähen die Notwendigkeit einer weiteren Reduktion ihrer Schulden. Die Konsolidierung der Haushalte wurde jedoch als mittelfristiges Ziel bezeichnet. Die Bundesregierung hatte vor dem Treffen ihren Einsatz für mehr Haushaltsdisziplin angekündigt. Im Raum stand etwa der Vorschlag, bis zum Jahr 2020 ausgeglichene Haushalte anzustreben.
pg/wl (dpa, apd, rtr, afp)