Gasprojekt in Peru nach Protest gestoppt
13. Februar 2015Dem argentinischen Förderunternehmen Pluspetrol werde eine Frist von drei Tagen für den Abzug aus der Region gegeben, verkündete der peruanische Energieminister Eleodoro Mayorga. Der 2005 mit Pluspetrol ausgehandelte Vertrag über das Gasfeld in dieser Amazonas-Region müsse überprüft und neu bewertet werden, sagte Mayorga über das Staatsfernsehen bei einem Besuch in der Hochburg des Widerstands in Pichanaki.
Der Energiekonzern Pluspetrol reagierte mit "Befremden" über die Proteste der Ureinwohner und die Reaktion der Regierung. Noch einmal wurde beteuert, nicht für Umweltschäden in der Region verantwortlich zu sein. Man werde jetzt die gesamte restliche Ausrüstung aus dem Erdgasprojekt, bekannt als "Block 108", entfernen. Dies geschehe aber nicht auf Druck hin, sondern weil die vorbereitenden Arbeiten nach einem Jahr dort abgeschlossen seien, so ein Sprecher.
Die Bewohner, hauptsächlich Ureinwohner der Gemeinschaft der Achuar, werfen dem Unternehmen vor, sie aus ihrem Siedlungsgebiet zu vertreiben und das Trinkwasser zu verseuchen. Bei den Kundgebungen in Pichanaki, rund 300 Kilometer von Lima entfernt, war am Dienstag ein Demonstrant ums Leben gekommen.
Die Indianer der Achuar protestieren seit Monaten gegen das Förderprojekt. "Die Gemeinschaft verlangt einen gerechten Ausgleich für die Nutzung ihres Landes", hatte Indianerführer Carlos Sandi betont. Im Januar waren rund 400 Ureinwohner auf das Gelände von Pluspetrol eingedrungen und hatten das Projekt zeitweise zum Erliegen gebracht.
Pluspetrol gehört auch zu dem Konsortium, das die heftig kritisierte Förderung im Erdgasfeld Camisea (Artikelbild) im östlichen Amazonas-Gebiet betreibt. Die Camisea-Gasvorkommen sind Perus größtes Energieprojekt.
SC/fab (epd, afpe, rtre)