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Millionen für Schutz bedrohter Kulturstätten

20. März 2017

Mehrfach sind wertvolle Kulturstätten von IS-Kämpfern zerstört worden, Palmyra ist stellvertretend dafür. Jetzt wurde in Paris ein Rettungsfonds zum Schutz von bedrohtem Weltkulturerbe eingerichtet.

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Syrien | Palmyra
Syrische Streitkräfte am zerstörten Triumphbogen PalmyrasBild: REUTERS/O. Sanadiki

Für kulturhistorisch wertvolle Weltkulturerbe-Stätten, die durch bewaffnete Konflikte, Bürgerkriege oder Terrorismus bedroht sind, wurden jetzt auf einer internationalen Geberkonferenz in Paris 75,5 Millionen US-Dollar (rund 70 Millionen Euro) zugesagt. Sieben Länder, darunter Frankreich, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate verpflichteten sich am Montag (20.03.2017), in diesen Fond zum Schutz bedrohter Kulturgüter einzuzahlen. Auch ein privater Spender, der amerikanische Kunstsammler Thomas Kaplan, beteiligt sich großzügig an der Finanzierung dieses Rettungsfonds.

Syrien Aleppo Umayyaden-Moschee vor dem Krieg
Die Umayyaden-Moschee in Aleppo vor der Zerstörung durch den KriegBild: Imago/imagebroker

Bereits im Dezember 2016 hatten die Mitgliedsstaaten der UN-Kulturorganisation Unesco auf einer Konferenz in Abu Dhabi die Gründung eines Schutzfonds und ein internationales Netzwerk zur Zwischenlagerung bedrohter Kulturschätze beschlossen, damit diese rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden können.

Kulturgüter unwiederbringlich und brutal zerstört

Die gefährdeten Kulturgüter liegen hauptsächlich im Nahen Osten. Vor allem die Terrorgruppen des Islamischen Staats (IS) zerstörten in den vergangenen Jahren mehrfach wertvolle Kulturgüter insbesondere in Syrien und im Irak, etwa in der zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden syrischen Wüstenstadt Palmyra. Weitere schwere Schäden richteten die Islamisten in den irakischen Antikenstätten Nimrud, Ninive am Stadtrand von Mossul und in der Wüstenstadt Hatra an.

Der Rettungsfonds soll bis 2019 mit insgesamt 100 Millionen US-Dollar ausgestattet werden. Frankreich, das dafür auch die Initiative in Gang gesetzt hatte, bestätigte heute diese Zusage auf der Geberkonferenz in Paris. Frankreichs Präsident François Hollande rief weitere Länder dazu auf, sich finanziell zu beteiligen. Frankreich selbst steuert bereits 30 Millionen, Saudi-Arabien 20 Millionen, die Vereinigten Emirate 15 Millionen, Kuwait 5 Millionen, Luxemburg 3 Millionen und Marokko 1 Million Dollar bei. Mehr als 40 Länder nehmen derzeit an der Geberkonferenz im Pariser Louvre teil.

hm/bb (dpa/afp)