Gedenken an Opfer der Loveparade
25. Juli 2012Mit Mahnwachen, einem Gottesdienst und einer zentralen Gedenkveranstaltung gedachten die Menschen der 21 zumeist jugendlichen Loveparade-Besucher, die vor zwei Jahren ums Leben gekommen sind. Unter den Trauernden waren Angehörige und Freunde der Opfer, aber auch viele, die damals im Gedränge verletzt wurden und von denen einige noch heute traumatisiert sind.
OB Link verspricht Aufklärung
An der zentralen Gedenkveranstaltung auf dem Opernplatz in Duisburgs Innenstadt nahm auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) teil. Sie hatte vor zwei Jahren um ihren Sohn gebangt, der die Party besuchte, aber unverletzt blieb. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) bat in seiner Rede die Angehörigen der Opfer um Verzeihung: "Ich bitte um Entschuldigung für das unfassbare Leid, das in dieser Stadt geschehen ist und für immer mit ihr verbunden sein wird." Der 24. Juli 2010 werde als schwärzester Tag in die Geschichte der Stadt eingehen.
Link, der erst seit wenigen Wochen im Amt ist, versprach zudem alles zu tun, um die Ursache des Unglücks aufzuklären. Sein Vorgänger, Adolf Sauerland (CDU), war vor allem wegen seiner Weigerung, politische Verantwortung für das Unglück zu übernehmen, Anfang des Jahres auf Initiative von Bürgern abgewählt worden.
Ermittlungen laufen noch
Die Schuldfrage ist auch zwei Jahre nach der Katastrophe noch ungeklärt. Wegen der tödlichen Massenpanik am Zugangstunnel zum Loveparade-Gelände ermitteln die Strafverfolger weiterhin gegen 17 Beschuldigte: elf Mitarbeiter der Duisburger Stadtverwaltung, fünf Beschäftigte des Loveparade-Veranstalters Lopavent und einen Polizisten. Klar scheint bisher lediglich, dass zu viele Besucher auf das Gelände strömten und dass Verantwortliche fahrlässig gehandelt haben.
Weitgehend aufgebraucht sind auch die Mittel aus einem Nothilfefonds des Landes, der Stadt, des Veranstalters und seiner Versicherung. Bis zu 20 000 Euro hatten vor allem die Opfer bekommen, die längere Zeit stationär behandelt werden mussten. Viele Traumatisierte, die bis heute nicht voll arbeitsfähig sind, brauchen aber weiter Hilfe.
jh/se (dapd, dpa, afp)