Georgia O'Keeffe - Amerikas Kunstpionierin in Wien
Die US-Malerin Georgia O'Keeffe wurde zur Künstler-Ikone ihrer Heimat und zur teuersten Künstlerin der Welt. Ihre Kunst schwankte zwischen figürlich und abstrakt. Ihre Werke sind jetzt in Wien zu sehen.
Größte O'Keeffe-Schau außerhalb der USA
Die Schau - wohl die größte O'Keeffe-Ausstellung auerhalb der USA - war zuerst in der Tate Modern in London zu sehen. Mehr als 70 Leihgeber haben dafür Bilder zur Verfügung gestellt, wie dieses "Orientel Poppies" von 1927.
Pionierin der US-Kunst
"My Last Door" ("Meine letzte Tür"), nannte Georgia O'Keeffe dieses Werk von 1952 - 1954. Ein anspielungsreicher Titel, mit dem die Künstlerin auch auf ihr Alter verweist. O'Keeffe nahm hier den abstrakten Expressionismus ebenso vorweg wie den Minimalismus und die Pop Art. So gilt die Künstlerin heute als Pionierin der US-Kunst.
Prägende Malereien
Georgia O'Keeffe ist "The big american thing", eine Ikone Amerikas. Als Malerin hat sie der amerikanischen Moderne ihren Stempel aufgedrückt und sich dabei immer wieder neu erfunden. Das Kunstforum in Wien gibt einen Überblick über O'Keeffes Werk.
Teures Blumenstillleben
Ein echter O'Keeffe ist teuer: Für 44,5 Millionen Dollar wechselte das Blumenstillleben "Jimson Weed/White Flower" bei einer Auktion den Besitzer. O'Keeffes Bilder versöhnen Abstraktion und Figürlichkeit. Dieses Bild erinnert an ein fotografisches Close-Up.
Dramatische Landschaften
Mit Pinsel und Farbe erschloss sich O'Keeffe die dramatischen Landschaften New Mexicos, an dessen Farben- und Formenreichtum sich die Künstlerin berauschte. Wohl deshalb gilt der Norden des US-Bundesstaates vielen auch als "O'Keeffe-Country". "Black Mesa Landscape, New Mexico / Out Back of Marie’s II" entstand 1930.
"Das Schönste, was ich kenne"
In New Mexico war Georgia O'Keeffe fasziniert von den ausgeblichenen Knochen und Schädeln, die sie überall in der Wüste fand. Sie sah darin abstrakte Objekte und beschrieb sie als "das Schönste, was ich kenne." Das Bild "From the Faraway, Nearby" entstand 1937.
Symbol für weibliche Malerei
Erotische Fotos ihres Mannes und Förderers Alfred Stieglitz haben O'Keeffe in den 1920er Jahren zur öffentlichen Person gemacht. Der einflussreiche Stieglitz - selbst Fotograf, Galerist und Mäzen - stilisierte sie dann auch zum Symbol für die weibliche, authentische Malerei Amerikas.
"Einer der besten Maler überhaupt"
Georgia O'Keeffe im Porträt von Myron Wood, im Jahr 1980. Die Künstlerin wurde biblische 98 Jahre alt. Vielen galt sie als schroffe Einsiedlerin. Vom Feminismus ließ sie sich ebenso wenig vereinnahmen wie von der erotisierenden Weiblichkeit, die man aus ihren Blumenbildern herauslas: "Männer tun mich gerne ab als beste weibliche Malerin. Ich glaube aber, ich bin einer der besten Maler überhaupt."
Retrospektive in Wien
"Black Cross with Stars and Blue" (Schwarzes Kreuz mit Sernen und Blau") nannte Georgia O'Keeffe dieses Bild aus dem Jahr 1929. Das Bank Austria Kunstforum Wien zeigt die Retrospektive der US-Künstlerin noch bis zum 26. März 2017. Danach wandert die Schau nach Toronto in Kanada.