Van Gogh-Bilder in Neapel gefunden
30. September 2016"Ja, sie sind gefunden worden", bestätigt der Direktor des Amsterdamer Van Gogh-Museums, Axel Rüger am Freitag. Die italienische Polizei hatte die Gemälde "Meer bei Scheveningen" (1882) und "Kirche in Nuenen" (1884/1885) von Vincent Van Gogh nach Angaben des Museums bei einer Großaktion gegen das organisierte Verbrechen in Neapel entdeckt. Die vor 14 Jahren aus dem Amsterdamer Van Gogh Museum entwendeten Werke befanden sich in den Händen der italienischen Mafia.
Das Museum teilte mit, die beiden Werke des niederländischen Malers seien leicht beschädigt, sollen aber in relativ gutem Zustand sein.
2002 sind die Gemälde bei einem Einbruch ins Amsterdamer Van Gogh Museum gestohlen worden. Drei Jahre später wurden zwei Männer zu Gefängnisstrafen verurteilt - von den Bildern gab es allerdings keine Spur. Auch die vom Museum ausgesetzte Belohnung von 100.000 Euro half nichts.
Derzeit ist noch ist unklar, wann die beiden Bilder zurück ins Museum gebracht werden können.
Der Wert der Bilder wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Aber vor allem seien sie kunsthistorisch sehr wichtig, betonte das Museum. So stammen "Meer bei Scheveningen" und "Kirche in Nuenen" aus der frühen Schaffensperiode Van Goghs. Er malte sie in den Niederlanden, bevor er nach Paris ging.
"Meer bei Scheveningen" zeigt die stürmische See vor dem Strand des Den Haager Küstenorts Scheveningen und misst 34,5 mal 51 Zentimeter. Vang Gogh hielt dicke graue Sturmwolken und schäumende Wellen, die ans Ufer rollen, auf dem Bild fest. Mitten darin liegt ein Boot ohne Segel. Das Ölbild malte Van Gogh direkt an der Küste. Nach Angaben des Museums deuten Sandkörner darauf hin, die in der kräftig aufgetragenen Farbe stecken. Das Werk ist das einzige in der Sammlung des Museums aus der Den Haager Periode des Malers von 1881 bis 1883.Das zweite Gemälde, "Kirche in Nuenen" hat der Künstler 1884 für seine Mutter gemalt - sein Vater war in der Kirche Pfarrer. Vermutlich hatte Van Gogh das Bild im Herbst 1885 nach dem Tod seines Vaters teilweise übermalt und im Vordergrund einige Personen hinzugefügt.
jhi/bb (dpa/RT)