1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Kriminalität

Geiselgangster Degowski kommt frei

10. Oktober 2017

Zusammen mit einem Komplizen hatte er die Bundesrepublik tagelang in Atem gehalten. Nach einem Bankraub waren die beiden mit Geiseln geflüchtet. Nach fast 30 Jahren Haft soll Dieter Degowski demnächst entlassen werden.

https://p.dw.com/p/2lajZ
Deutschland Geiselnahme von Gladbeck | Dieter Degowski und Silke Bischoff
Dieter Degowski bedroht im August 1988 in Köln die Geisel Silke Bischoff mit einer Waffe Bild: picture alliance/AP Photo/M. Pfeil

In den nächsten Monaten wird Dieter Degowski, einer der beiden Geiselgangster von Gladbeck, frei kommen. Wie ein Sprecher des Landgerichts Arnsbergs mitteilte, wurde die Freilassung umfassend geprüft. Die Kammer habe Gutachten und Stellungnahmen eingeholt und sich den positiven Prognosen angeschlossen.

Die Entscheidung ist aber noch nicht rechtskräftig, so der Sprecher. Um Degowski die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu erleichtern, wird er bei seiner Entlassung aus der Haft einen neuen Namen annehmen.

Deutschland Geschichte Kultur Presse Gladbecker Geiseldrama
Umringt von Reportern und Fotografen hatten die Bankräuber mit ihren Geiseln unter anderem in der Kölner Innenstadt Halt gemachtBild: AP

Zwei Geiseln erschossen

Im August 1988 hatten Degowski und sein Komplize Hans-Jürgen Rösner mit dem Gladbecker Geiseldrama landesweit für Aufregung gesorgt. Nach einem missglückten Bankraub waren sie drei Tage lang mit Geiseln vor der Polizei geflüchtet - verfolgt von Reportern und Kameraleuten. Im Verlauf ihrer Flucht erschossen die Täter zwei Geiseln, ein Polizist kam während des Einsatzes durch einen Verkehrsunfall ums Leben.

Wegen des Verbrechens wurden Degowski und Rösner 1991 vom Landgericht Essen zu lebenslanger Haft verurteilt. Später stellten Gerichte bei beiden Tätern eine besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren ausschloss. Dabei wurde für Degowski eine Mindesthaftdauer von 24 Jahren festgelegt, die er längst verbüßt hat. Das Landgericht hatte die JVA bereits 2013 aufgefordert, ihn schrittweise auf die Entlassung vorzubereiten.

uh/sti (dpa, afp)