Goldener Handschlag für VW-Vorstandsfrau
31. Januar 2017Die bei Volkswagen zuletzt für Integrität und Recht zuständige Christine Hohmann-Dennhardt bekommt nach ihrem Ausscheiden aus dem VW-Vorstand eine hohe Millionenabfindung. Neben ihrem Gehalt für 13 Monate Arbeit bei VW stehe der Ex-Verfassungsrichterin und früheren hessischen SPD-Ministerin eine Summe in Höhe von knapp zwei Jahresgehältern zu, heißt es in Medienberichten. Die Juristin hatte im Januar 2016 bei VW angefangen und einen Dreijahresvertrag erhalten.
"Ganz normaler Vorgang"
Wie "Süddeutsche Zeitung" (SZ, Dienstagsausgabe) und "Spiegel Online" übereinstimmend melden, werden mehr als zwölf Millionen Euro Abfindung fällig. Nach Informationen der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" zahlt Volkswagen der Juristin sogar rund 13 Millionen Euro. Ein VW-Sprecher wollte die Berichte nicht kommentieren.
"Dass ein Vertrag erfüllt wird, ist ein ganz normaler Vorgang", sagte Hohmann-Dennhardt der SZ. Sie bestätigte, dass ihre Abfindung eine Entschädigung dafür enthalte, dass sie vorzeitig aus dem Vorstand von Daimler ausgeschieden war - um Anfang vergangenen Jahres nach Wolfsburg zu wechseln. Damals hatte sie auf Ansprüche an ihren ehemaligen Arbeitgeber verzichtet.
Querelen bei "Dieselgate"-Aufarbeitung
Hohmann-Dennhardt sollte bei Volkswagen die Aufarbeitung des Betrugs bei Abgastests vorantreiben. In der vergangenen Woche hatte VW überraschend mitgeteilt, die 66-Jährige scheide zum 31. Januar aus dem Vorstand des Konzerns aus. Als Grund wurden "unterschiedliche Auffassungen über Verantwortlichkeiten und die künftigen operativen Arbeitsstrukturen in ihrem Ressort" genannt. Dem Vernehmen nach gab es interne Querelen über die genaue Rolle Hohmann-Dennhardts bei VW.
wa/se (dpa, afp, sz)