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KonflikteKosovo

Grenzübergänge zwischen Kosovo und Serbien gesperrt

7. September 2024

Weiterer Zwischenfall im Dauerstreit zwischen den Balkan-Nachbarn: An der Grenze zum Kosovo spielen sich Serben als Grenzwächter auf. Die Regierung in Pristina reagiert umgehend.

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Rote Ampel am Grenzübergang Merdare
Wurde vorübergehend gesperrt: der Grenzübergang Merdare (Archivfoto)Bild: Visar Kryeziu/AP Photo/picture alliance

Im anhaltenden Konflikt zwischen Serbien und Kosovo droht eine neue Eskalation. Kleine Gruppen serbischer Demonstranten blockierten in der Nacht zum Samstag mehrere Grenzübergänge. Reisende mit kosovarischen Papieren wurden zur Umkehr gezwungen, wie örtliche Medien berichten.

"Maskierte Extremistengruppen auf serbischem Gebiet haben selektiv und mit einem faschistischen Ansatz Bürger aufhalten, die Serbien als Transitland nutzen", erklärte der Innenminister des Kosovo, Xhelal Svecla. Zur Umkehr gezwungen wurden offenbar auch Kosovo-Albaner, die mit deutschem Kennzeichen Richtung Bundesrepublik unterwegs waren.

Serbische Demonstranten in der Nähe der Grenze zum Kosovo
Unautorisierte Kontrolle: serbische Demonstranten in der Nähe der Grenze zum KosovoBild: Valdrin Xhemaj/REUTERS

Als Reaktion darauf verkündeten Svecla und Außenministerin Donika Gervalla-Schwarz die vorübergehende Schließung von Grenzübergängen nach Serbien. Laut Agenturberichten handelt es sich um die Kontrollpunkte in Merdare und Bernjak. Andere Übergänge blieben offen, wie es hieß.

Serben übten Vergeltung

Die Blockade-Aktion der Serben gilt als "Vergeltungsmaßnahme". Kürzlich hatte die Regierung in Pristina die Schließung serbischer Verwaltungsbüros im Nordkosovo erzwungen, um ihre Souveränität zu untermauern.

Gervalla-Schwarz machte die Führung in Belgrad für den jüngsten Zwischenfall verantwortlich. Sie rief die Europäische Union und die USA dazu auf, den serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic in die Schranken zu weisen: "Er muss gestoppt werden, bevor er in den Krieg zieht."

Kfz-Kennzeichen mit Länderkennung RKS
Kennzeichen kosovarischer Autofahrer: die Länderkennung RKS steht für Republik KosovoBild: Eren Beksac/Anadolu/picture alliance

Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt - ein Status, den Belgrad und einige EU-Staaten bis heute nicht anerkennen. Serbien betrachtet Kosovo weiterhin als seine Provinz. Im Norden des Kosovo leben überwiegend Vertreter der serbischen Minderheit.

Sowohl Serbien als auch Kosovo gehören zu einer Gruppe von insgesamt sechs Ländern auf dem Westbalkan, die einen Beitritt zur Europäischen Union anstreben. Die EU verlangt von beiden Seiten, ein Abkommen zur Normalisierung ihrer Beziehungen zu schließen.

wa/se (kna, rtr)

Redaktionsschluss: 15.00 Uhr - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.