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Griechenland: Tourismus bricht ein

29. Februar 2016

Der beständige Zustrom von Migranten und die Sperrung der mazedonischen Grenze bringen Griechenland in Bedrängnis. Mehr als 25 000 Flüchtlinge sollen durch das Land irren. Immer mehr Urlauber stornieren ihre Reisen.

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Griechenland Flüchtlinge Insel Lesbos
Bild: picture-alliance/dpa/S. Baltagiannis

Wegen der Flüchtlingskrise verzeichnet die griechische Touristikbranche einen starken Rückgang der Buchungen sowie einen Anstieg der Stornierungen gebuchter Reisen. Nach einem Bericht der Athener Tageszeitung "Kathimerini" sind vor allem die Inseln in der östlichen Ägäis betroffen, zu denen die Flüchtlinge von der Türkei aus übersetzen.

Die Buchungen auf Lesbos seien im Vergleich zum Vorjahr um 90 Prozent eingebrochen; auf Samos betrage der Rückgang 40 Prozent. Fluggesellschaften hätten zudem bereits erste Flugverbindungen gestrichen und Kreuzfahrtschiffe ihre Routen geändert.

Der Tourismus trägt in Griechenland rund 25 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Sein Rückgang würde das ohnehin finanziell angeschlagene Land weiter schwächen. Hinzu kommen die Kosten der Flüchtlingskrise. Die Ausgaben für den Aufbau von Auffanglagern und Registrierzentren (Hotspots) und die Versorgung der Menschen würden alleine für das Jahr 2015 auf eine halbe Milliarde Euro geschätzt, berichtet das griechische Finanzmagazin "Capital".

Die griechische Regierung hatte sich 2015 nach zähem Ringen mit ihren Geldgebern auf weitere finanzielle Hilfen geeinigt, die an strenge Sparvorgaben geknüpft waren. Eine Lockerung der Sparvorgaben wegen der Belastungen durch die Flüchtlingskrise lehnt der Internationale Währungsfonds bislang ab. Die Auswirkungen der Flüchtlingskrise auf die Tourismusbranche könnte die wirtschaftliche Situation des Landes nun drastisch verschärfen.

at / is (dpa)