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Griechisch-türkische Annäherung in Athen

6. Dezember 2014

Athen und Ankara, das ist nicht gerade die große Liebe. Ein Treffen der Nachbarstaaten auf höchster Ebene soll helfen, die Spannungen weiter abzubauen. Zum Auftakt wurde nicht mit freundlichen Worten gespart.

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Premierminister Ahmet Davutoglu in Athen bei Premierminister Antonis Samaras (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Aris Messinis/Pool

Die Türkei hat nach den Worten ihres Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu "riesiges Interesse" an der Stabilität Griechenlands. Das Nachbarland sei einer der wichtigsten Partner in der Region. Es gebe viele kulturelle Gemeinsamkeiten und gute Beziehungen, sagte Davutoglu nach einem Treffen mit dem griechischen Staatspräsidenten Karolos Papoulias. Der schloss sich seinem Vorredner an: "Wir sind Nachbarn und werden Nachbarn bleiben. Deswegen müssen wir gute Nachbarn sein." Griechenlands Regierungschef Antonis Samaras (Artikelbild links, rechts Davutoglu) sagte, Ankara und Athen hätten eine gemeinsame Vision für eine bessere Zukunft ihrer Länder.

Der zweitägige Besuch der hochrangigen türkischen Delegation in Athen ist das dritte Treffen des sogenannten "Höchsten griechisch-türkischen Regierungsrats" seit 2010. Die beiden ehemals verfeindeten Staaten versuchen mit den gemeinsamen Sitzungen der Ministerräte, Spannungen abzubauen und engere Kooperationen in die Wege zu leiten. Erörtert werden Themen wie Immigration, Tourismus, Gesundheit und Energie. Allgemein soll auch über eine Reduzierung der Spannungen im östlichen Mittelmeer gesprochen werden. An diesem Samstag wird weiter verhandelt.

Streitthemen

Während der ersten Unterredungen zwischen Samaras und Davutoglu am Freitag wurden auch strittige Themen wie die Zypernfrage und die Hoheitsrechte in der Ägäis angesprochen. Umstritten zwischen beiden Staaten sind auch mutmaßliche Vorkommen fossiler Brennstoffe vor Zypern. Beide Länder sind Garantiemächte des Inselstaates, der seit 1974 in einen türkischen Nordteil und einen griechisch-zyprischen Süden geteilt ist.

Dass weitere Fragen, die die griechisch-türkischen Beziehungen im außenpolitischen und militärischen Bereich belasten, zur Sprache kommen, gilt als unwahrscheinlich, da die Verteidigungsminister beider Länder nicht an den Treffen teilnehmen.

Demonstrationsverbot

Damit es während des Besuches zu keinen Zwischenfällen kommt, wurde bis zum Samstagmittag in Teilen der der griechischen Hauptstadt ein Demonstrationsverbot verhängt.

qu/ml (dpa, rtr, APE)