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Südsudan: Waffen schweigen noch nicht

24. Januar 2014

Das Abkommen von Addis Abeba soll die wochenlangen blutigen Kämpfe beenden: Doch die Gewalt im Südsudan geht offenbar weiter. Die Fortsetzung der Friedensverhandlungen im Februar ist schon wieder gefährdet.

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Auf einem Lkw Regierungssoldaten des Südsudan (foto: AFP/gettyimages)
Bild: Charles Lomodong/AFP/Getty Images

Die Rebellen im Südsudan erklären, die Regierungseinheiten hätten ungeachtet der Waffenstillstandsvereinbarung vom Donnerstag die Angriffe auf ihre Stellungen fortgesetzt. "Die Streitkräfte von (Präsident) Salva Kiir sind damit beschäftigt, unsere Positionen im ölreichen Bundesstaat Unity anzugreifen", teilte der Militärsprecher der Aufständischen, General Lul Ruai Koang, mit. Die Kiir-Truppen hätten zudem weitere Orte überfallen, die von den Rebellen kontrolliert werden, darunter auch in der Nähe der strategischen Stadt Bor im Bundesstaat Jonglei.

Ein "klarer Verstoß gegen das Friedensabkommen", das am Vortag in Äthiopien unterzeichnet worden war, beklagte Koang. Man werde vom Recht auf Selbstschutz Gebrauch machen, so der Brigadegeneral. Seine Männer würden sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen diese "sinnlose Aggression" verteidigen.

Die Regierungsseite wollte nur Kämpfe in dieser Region vom Donnerstag bestätigten. Wenn es weiter Gefechte gebe, dann nur, weil die Armee auf Rebellenangriffe reagieren müsse. Aus der Delegation von Präsident Kiir waren zuvor Zweifel laut geworden, ob die Kommandeure der Aufständischen einen Befehl zur Feuereinstellung überhaupt durchsetzen könnten.

Machtkampf nach Unabhängigkeit

Im Südsudan toben seit Mitte Dezember schwere Kämpfe zwischen Anhängern Kiirs und Rebellen, die dem im Juli entlassenen ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar nahestehen. Auslöser war ein Machtkampf zwischen beiden Politikern. Die Gewalt in dem erst 2011 unabhängig gewordenen Staat hat aber auch ethnische Hintergründe. Zuletzt hatten die Truppen Kiirs vielerorts die Oberhand gewonnen.

Die ostafrikanische Regionalorganisation IGAD, die bei den Friedensgesprächen zwischen beiden Seiten vermittelt, erläuterte, das Abkommen trete offiziell erst am Freitagabend - 24 Stunden nach der Unterzeichnung - in Kraft. "IGAD wird in den nächsten Tagen einen Überwachungsmechanismus und ein Team mit Mitgliedern von IGAD, der Afrikanischen Union und der Internationalen Gemeinschaft einrichten, damit der Waffenstillstand dann voll in Kraft treten kann", sagte ein Sprecher der Organisation, der anonym bleiben wollte.

Im Februar sollen die Verhandlungen über einen Frieden weitergehen. Anhaltende Kriegshandlungen könnten die Fortsetzung in Frage stellen.

SC/sti (APE, afpe, dpa)