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Großbrand nahe Athen tobt weiter - Ortschaften evakuiert

12. August 2024

Seit Sonntagnachmittag wütet ein Großbrand am nördlichen Rand von Griechenlands Hauptstadt Athen. Bisher konnte die Feuerwehr ihn nicht löschen. Die Behörden rufen Zehntausende Bürger auf, sich in Sicherheit zu bringen.

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Anwohner in Varnavas bei Athen beobachten den Großbrand
Lodernde Flammen in der Nähe von Varnavas bei AthenBild: Aristidis Vafeiadakis/ZUMA/IMAGO

Die Einwohner von zwölf Ortschaften seien per SMS aufgerufen worden, ihre Häuser in der Region um Marathon und Penteli zu verlassen, teilte ein Sprecher der Feuerwehr im griechischen Rundfunk mit. Zuvor hatten die Behörden in Griechenland die Evakuierung der bedrohten historischen Stadt Marathon angeordnet. 30.000 Einwohner wurden in die Ortschaft Nea Makri an der Küste gebracht. Penteli liegt rund 15 Kilometer, Marathon etwa 30 Kilometer nördlich der Hauptstadt Athen.

Griechischen Medien zufolge wurden zahlreiche Menschen nach Angaben des Rettungsdienstes mit Atemwegsbeschwerden in Spitäler gebracht. Auch zwei Krankenhäuser mussten evakuiert werden.

Ein Flugzeug wirft Wassermassen über einem Feuer in der Nähe von Athen ab
Ein Löschflugzeug im Einsatz im Großraum AthenBild: Aristidis Vafeiadakis/ZUMA/IMAGO

"Alle Kräfte des Zivilschutzes haben die ganze Nacht gekämpft und trotz übermenschlicher Anstrengungen breitet sich das Feuer weiterhin sehr schnell aus und bewegt sich auf Penteli zu", sagte Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis. Insgesamt seien 510 Feuerwehrleute und 152 Fahrzeuge im Einsatz. 29 Löschflugzeuge und Hubschrauber überflogen demnach seit dem Morgen das Gebiet.

Dichte Rauchschwaden über Athen

Wegen der starken Rauchbildung lag stundenlang eine dichte graubraune Wolke über Athen. Die Rauchschwaden erstreckten sich über mehr als 100 Kilometer und erreichten die Halbinsel Peloponnes, wie Anwohner berichteten und es Satellitenbilder zeigen.

In der Region um Athen und in weiten Teilen Mittelgriechenlands herrscht nach Angaben des Zivilschutzes die höchste Stufe der Brandgefahr. Die Lage werde in den kommenden Tagen äußerst gefährlich bleiben, teilte der Zivilschutz mit. In den meisten Regionen Griechenlands hat es seit Monaten nicht mehr richtig geregnet.

Ein orangeroter Himmel am Horizont hinter der Akropolis von Athen
Feuer wüten in Varnava in der Nähe der griechischen HauptstadtBild: Costas Baltas/Anadolu/picture alliance

Für Menschen, die vor den Flammen flüchten mussten, öffnete die Regierung das Olympiastadion im Norden Athens und andere Sporthallen. Auch Hotels stellten Zimmer zur Verfügung, wie der Verband der Hoteliers mitteilte.

Touristische Einrichtungen sind bislang nicht in Gefahr, berichten übereinstimmend Reporter aus der Region. Zahlreiche Einwohner blieben den Angaben nach in ihren Häusern und kämpften mit Gartenschläuchen gegen die Flammen an.

Ministerpräsident Mitsotakis unterbricht Urlaub

Wegen der dramatischen Entwicklung unterbrach der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis seinen Urlaub und kehrte nach Athen zurück, wie ein Regierungssprecher mitteilte. In der Nacht kamen Medien zufolge zahlreiche Einheiten der Feuerwehr aus Süd- und Westgriechenland nach Athen.

Dichter Rauch hinter mehreren Menschen auf einer Straße bei Athen
Dichter Rauch erschwert vielen Menschen in der Nähe von Athen das AtmenBild: Marios Lolos/Xinhua/IMAGO

Meteorologen und Zivilschutz hatten in den vergangenen Tagen immer wieder gewarnt. Derzeit wehen starke Winde rund um die Ägäis. Es gibt zudem extreme Trockenheit. Deshalb könne sich jeder kleine Brand binnen Minuten zu einem Großfeuer ausweiten.

Griechenland hat nach dem wärmsten jemals aufgezeichneten Winter auch den heißesten Juni und Juli seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1960 erlebt. Das südosteuropäische Land ist damit extrem anfällig für Waldbrände.

kle/AR (dpa, afp)