Großrazzia gegen illegale Böller
7. Dezember 201853 Wohnungen und Sprengstofflager seien allein in Deutschland durchsucht worden, teilte die Staatsanwaltschaft Köln mit, die zusammen mit dem Zollkriminalamt die Aktion leitete. Dutzende Pakete mit gefährlichen Böllern auf dem Weg zu Käufern wurden bei Paketdienstleistern abgefangen. Der Inhalt sei "absolut lebensgefährlich", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Große Gefahr
Insgesamt wurden deutschlandweit gut 27.000 Feuerwerkskörper mit einer Explosivmasse von 315 Kilogramm sichergestellt. Sie fielen teils in die höchsten Gefahrenklassen des Sprengstoffgesetzes, wie es heißt. "Die Käufer wissen gar nicht, auf was sie da sitzen", so der Sprecher weiter.
In Bad Berleburg (Nordrhein-Westfalen) mussten sieben Mehrfamilienhäuser evakuiert worden, weil in einem Objekt gefährlicher Sprengstoff gefunden wurde, der nicht abtransportiert werden konnte. Er wurde vor Ort gesprengt.
An den Durchsuchungen beteiligt waren die Zollfahndungsämter Berlin-Brandenburg, Dresden, Essen, Frankfurt/Main, Hannover, Hamburg, München und Stuttgart. Parallel gab es Aktionen in den Niederlanden und Polen. Europaweit wurden 57 Menschen vorläufig festgenommen.
Hintergrund für die Aktion in Deutschland waren Ermittlungsverfahren, wonach die Beschuldigten aus dem gesamten Bundesgebiet über einen in Polen betriebenen Onlineshop gefährliche pyrotechnische Gegenstände bezogen haben sollen - ohne die erforderliche Erlaubnis dafür zu besitzen.
wa/kle (dpa, afp)