Grüne erobern Stuttgarter Rathaus
21. Oktober 2012Kuhns schärfster Konkurrent, der parteilose Unternehmer Sebastian Turner, der von CDU, FDP und Freien Wählern unterstützt worden war, kam nur auf rund 45 Prozent. Für die Union im Südwesten ist das nach der Schlappe bei der Landtagswahl 2011 eine weitere herbe Niederlage. Die CDU stellte fast 40 Jahre lang den Rathauschef in der sechstgrößten Stadt Deutschlands.
Der 57-jährige Kuhn betonte in einer ersten Reaktion nach seinem Wahlsieg, er wolle Stadtoberhaupt für alle gut 600.000 Bürger in Stuttgart sein. Er freue sich, dass die "Schmähkampagne" seines Konkurrenten Turner nicht gefruchtet habe. Der Geschäftsmann Turner hatte dem Grünen-Politiker im Endspurt vorgehalten, er wolle überall Tempo 30 und eine City-Maut.
Unionsfraktionschef Kauder gibt sich süffisant
Kuhns Parteifreund, Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann, sprach von einem grandiosen Erfolg. Unionsfraktionschef Volker Kauder dagegen kommentierte die Wahlniederlage seiner Partei mit den Worten: "Ein grüner Ministerpräsident, ein grüner Oberbürgermeister - Baden-Württemberg ist nach langen, langen Jahren durch CDU-Regierungen so stark, dass wir das aushalten können."
In der baden-württembergischen Landeshauptstadt waren 413.000 Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 47 Prozent.
haz/gmf (reuters, dpa, afp, dapd)