Verdächtiger nach Juwelendiebstahl gefasst
15. Dezember 2020Knapp einen Monat nach ersten Verhaftungen im Zusammenhang mit dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden hat die Polizei einen weiteren gesuchten Verdächtigen gefasst. Es ist einer der Zwillinge aus einem arabischstämmigen Berliner Clan, nach dem international gefahndet wurde. Der 21-jährige Mann sei in Berlin festgenommen worden, sagte ein Sprecher des Lagezentrums der Dresdner Polizei am Montag. Im Laufe des Dienstags soll er nach Dresden gebracht und dort einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Ein Haftbefehl liegt bereits vor, sodass der Verdächtige genau wie die drei bisher Festgenommenen in Untersuchungshaft kommen dürfte.
Die Berliner Polizei bestätigte, dass die Festnahme am Montagabend im Bezirk Neukölln durch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) erfolgte. Zuvor hatten die "Bild"-Zeitung und die "B.Z." bereits über die Aktion berichtet. Diesen Meldungen zufolge wurde der Mann in einem Mietshaus in der Jahnstraße gefasst. Demnach wollte er sich dort mit einer Bekannten treffen und geriet dadurch in das Visier der Zivilfahnder. Nach dem zweiten Zwilling wird weiter gesucht.
Drei erste Festnahmen im November
Am 25. November 2019 hatten mehrere Täter bei einem der spektakulärsten Einbrüche der vergangenen Jahrzehnte aus der berühmten Schatzkammer Grünes Gewölbe in Dresden Juwelen in hohem Wert gestohlen. Fast ein Jahr später, am 17. November, hatten die Dresdner und die Berliner Polizei bei einer Razzia drei verdächtige Männer im Alter von 23, 23 und 26 Jahren verhaftet, die ebenfalls aus der Großfamilie stammen. Sie kamen in Dresden in Untersuchungshaft.
Allerdings gab es bei der Razzia Pannen: Obwohl sie schon länger von der Polizei observiert worden waren, entkamen die Zwillinge der Polizei. Nach ihnen wurde dann mit Namen und Fotos gefahndet. Allen Verdächtigen wird schwerer Bandendiebstahl und Brandstiftung vorgeworfen. Mitglieder der Familie wurden bereits für andere große Straftaten wie den Goldmünzen-Diebstahl aus dem Berliner Bode-Museum 2017 verurteilt.
ml/al (dpa, afp)