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Guinea wählt einen neuen Präsidenten

10. Oktober 2015

Erst seit 2010 wird das westafrikanische Land demokratisch regiert. Fast zwei Jahre davon dominierte die Ebola-Epidemie. Amtsinhaber Condé strebt eine zweite Amtszeit an.

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Wahlplakate mit Amtsinhaber Condé (l.) und seinem Herausforderer Dalein Diallo in der Hauptstadt Conakry (Foto: DW)
Wahlplakate mit Amtsinhaber Condé (l.) und seinem Herausforderer Dalein Diallo in der Hauptstadt ConakryBild: DW/B. Barry

Unter dem Eindruck von Gewalt und Spannungen wählt die Bevölkerung in Guinea an diesem Sonntag ihr neues Staatsoberhaupt. Am Freitag waren bei Zusammenstößen zwischen Anhängern des 77 Jahre alten Amtsinhabers Alpha Condé und Anhängern der Opposition sieben Menschen getötet worden.

Sechs der sieben Herausforderer von Condé hatten im Vorfeld eine Verschiebung des Urnengangs gefordert. Sie warfen den Behörden Unregelmäßigkeiten bei der Registrierung der Wahlberechtigten und der Verteilung der Wählerkarten vor. Das Verfassungsgericht wies die Beschwerden am Freitag zurück.

Verfall der Rohstoffpreise trifft Guinea

Condé gilt trotz der zuletzt schlechten Wirtschaftsentwicklung als Favorit bei der Abstimmung. Seinem wichtigsten Herausforderer, Cellou Dalein Diallo, werden nur geringe Chancen eingeräumt.

Der westafrikanische Staat verfügt neben Diamanten und Gold über die weltgrößten Reserven des Aluminium-Ausgangsstoffes Bauxit. Der Industriezweig generiert 60 Prozent der Exporte des Landes und 20 Prozent der Steuereinnahmen. Der Verfall der Weltmarktpreise für Rohstoffe hat Guinea jedoch hart getroffen.

Straße in Conakry (Foto: DW)
Laut einem UN-Entwicklungsindex gehört Guinea zu den zehn ärmsten Ländern der WeltBild: DW/B. Barry

2500 Ebola-Tote

Auch die Ebola-Epidemie setzte Guinea massiv zu. Die Seuche brach vor knapp zwei Jahren in einer abgelegenen Region des Landes aus und breitete sich angesichts überforderter Gesundheitsbehörden schnell auf ganz Guinea sowie auf Sierra Leone und Liberia aus. Allein in Guinea gab es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation 3800 Krankheitsfälle, 2500 Menschen starben an Ebola. Anfang Oktober gab es zum ersten Mal eine Woche, in der in keinem der drei Länder eine Neuinfektion registriert wurde.

Von den gut zwölf Millionen Einwohnern Guineas sind sechs Millionen stimmberechtigt.

se/cw (rtr, afp, dpa)