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Gurlitts Anwälte kampfeslustig

17. Februar 2014

"Ich habe nur mit meinen Bildern leben wollen, in Frieden und in Ruhe": so äußert sich der 81-jährige Kunstsammler Gurlitt auf einer eigens eingerichteten Internetseite. Nur wenige Werke sollen wirklich Raubkunst sein.

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"Zwei Reiter am Strande", Gemälde von Max Liebermann aus der umstrittenen Sammlung von Cornelius Gurlitt (foto: reuters)
Bild: Reuters

Nur bei etwa drei Prozent der 1280 Werke aus dem spektakulären Schwabinger Kunstfund gebe es derzeit den Verdacht, es könne sich um Nazi-Raubkunst handeln, erklärte Hannes Hartung, einer der Anwälte des deutschen Kunstsammlers Cornelius Gurlitt. Auch bei den jüngst aufgetauchten Bildern aus Gurlitts Haus in Salzburg habe sich nach einem Abgleich mit Suchmeldungen in Verlustregistern keinerlei Verdacht ergeben, so Hartung vor der Presse.

Gurlitts juristische Vertreter fordern zum einen die von der Staatsanwaltschaft Augsburg beschlagnahmten Werke zurück, zum anderen verweisen sie auf bereits angelaufene Verhandlungen mit bislang sechs Anspruchstellern. "Mehr haben sich bis dato nicht bei uns gemeldet", wurde mitgeteilt. In den Gesprächen gehe es derzeit vor allem um Max Liebermanns "Zwei Reiter am Strande" (Artikelbild), das Bild "Femme assise" von Henri Matisse sowie um die Sammlung Dr. Glaser aus Dresden.

Die Anwälte Gurlitts beklagen eine ungerechte Behandlung ihres Mandanten - und haben die Internetseite www.gurlitt.info zur umstrittenen Kunstsammlung eingerichtet. Auf der Seite ist auch ein persönliches Statement des Sammlers zu lesen. "So viel ist in den vergangenen Wochen und Monaten passiert und passiert noch immer. Ich habe nur mit meinen Bildern leben wollen, in Frieden und in Ruhe", schreibt Gurlitt. Man wolle über das Internet zusätzliche Informationen bereitstellen, um die Diskussion um die Sammlung "und um meine Person zu versachlichen".

Zweifel auch bei der Justiz

Die Task-Force "Schwabinger Kunstfund", die die Herkunft der Bilder im Auftrag der ermittelnden Staatsanwaltschaft Augsburg klären soll, geht im Gegensatz zu Gurlitts Rechtsbeistand und Betreuern von knapp 600 verdächtigen Bildern aus. Sie wurden in die Online-Datenbank lostart.de eingestellt.

Nach Berichten des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" sollen im bayerischen Justizministerium Zweifel wachsen am Vorgehen der Augsburger Staatsanwaltschaft gegen Gurlitt. Es gebe Anfragen, ob dem Sammler überhaupt strafbares Verhalten vorzuwerfen sei. Bei Steuerermittlungen schon vor zwei Jahren waren mehr als 1000 Bilder bei Gurlitt beschlagnahmt worden. Gurlitts Sprecher Stephan Holzinger erklärte, bei einer erfolgreichen Beschwerde gegen die Beschlagnahme könne die Task-Force dann nur noch mit Zustimmung Gurlitts weiterarbeiten...

SC/wl (dpa, APE)