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Guttenberg ist für Kaufhaus-Fusion

4. Juni 2009

Bundeswirtschaftsminister Guttenberg hat klargestellt, dass er eine Fusion von Karstadt mit dem Konkurrenten Kaufhof befürwortet. Staatshilfen für die Karstadt-Mutter Arcandor werden dagegen immer unwahrscheinlicher.

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Logos von Karstadt und Kaufhof (Montage: DW)
Der Kaufhof-Mutterkonzern Metro hat Interesse an KarstadtBild: picture-alliance/ dpa

Karstadt geht es schlecht. Der ganze Mutterkonzern Arcandor ist schwer angeschlagen - und das nicht erst seit kurzem. Deswegen ist es auch unwahrscheinlich, dass Arcandor Hilfe von öffentlicher Hand bekommt: Die EU-Kommission äußerte erhebliche Zweifel daran, dass Arcandor erst seit der Wirtschaftskrise in Problemen stecke. Damit seien die Kriterien für Staatshilfen nicht erfüllt.

Jetzt wird eine Fusion von zwei alten Konkurrenten immer wahrscheinlicher: Der Metro-Konzern hat Interesse geäußert, die Karstadt-Filialen zu übernehmen. Damit würden die beiden großen deutschen Kaufhaus-Ketten Kaufhof und Karstadt zusammengelegt. Metro-Finanzvorstand Thomas Unger sagte: "Wir sind sicher, dass wir von den 90 Karstadt-Häusern 60 übernehmen und in unser Galeria-Kaufhof-Konzept integrieren können."

"Interessanter Weg"

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (Foto: AP)
Bundeswirtschaftsminister Guttenberg macht sich für die Fusionslösung starkBild: AP

Auch Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist einer solchen Lösung nicht abgeneigt: Es sei ein "interessanter Weg", so Guttenberg am Donnerstag (04.06.2009). Eine Fusion müsse allerdings "sehr schnell gehen". Denn bereits ab dem 12. Juni droht Arcandor sonst die Insolvenz. Deswegen trifft sich der Vorstandschef des Handelskonzerns Metro, Eckhard Cordes, zurzeit mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier und verhandelt.

5000 neue Arbeitslose

Einschnitte für die Beschäftigten sind wohl in keinem Fall zu verhindern: Nach Informationen der "Bild"-Zeitung würden bei einer Fusion 5000 Menschen arbeitslos. 40 Warenhäuser müssten demnach geschlossen werden, 20 davon könnten allerdings eventuell in andere Großmärkte umgewandelt werden, zum Beispiel in Elektro-Häuser der Marke Saturn.

Die Alternative zur Übernahme wäre für den Staat teuer: Nach der Opel-Rettung fordern viele eine ähnliche staatliche Hilfsaktion für Arcandor. Auch EU-Industriekommissar Günter Verheugen schloss EU-Hilfen für Arcandor nicht aus. Wirtschaftsminister Guttenberg lehnt das aber weiter strikt ab. Er forderte eine schnelle "Investorenlösung" für Arcandor. Auch ein Überbrückungskredit der Staatsband KfW sei möglich, so Guttenberg. (ako/gri/rtr/dpa/ap/afp)