Haiti: Tag der Toten im Voodoo
Anfang November wird in Haiti der Tag der Toten zelebriert. In Port au Prince ziehen Voodoo-Anhänger auf die Friedhöfe und bringen den Verstorbenen Opfer dar, um sie zufriedenzustellen.
Den Verstorbenen nahe sein
...so nahe, dass einige sich mit menschlichen Knochen und Schädeln schmücken. Es wird angenommen, dass mehr als die Hälfte der elf Millionen Einwohner von Haiti Voodoo praktizieren, eine Religion, die von versklavten Männern und Frauen aus Westafrika unter französischer Kolonialherrschaft mitgebracht wurde.
Babypuder für die Blässe
Voodoo-Anhänger, genannt Pitit Fey, pudern sich während der Zeremonie die Gesichter weiß, um den Toten ähnlich zu sehen. Durch Tanzen und Singen bringen sich viele in einen Zustand der Trance, um in das Reich der Geister einzutauchen und mit ihnen in Kontakt zu treten.
Geisterkult
Menschen versammeln sich am Grab von Baron Samedi und Gede. Baron Samedi gilt als "Loa", als Geist mit großer Macht und nahezu uneingeschränkten Fähigkeiten, welcher in den Ritualen des Voodoo eine zentrale Rolle spielt. Er ist einer der Herrscher über die Toten.
Voodoo-Priesterin der Heilung
Eine Voodoo Priesterin, die von sich selbst behauptet, dass ein Gede-Geist von ihr Besitz ergriffen hat, versucht, mit einigen Handgriffen und angeblich heilenden Rauchschwaden ein erkranktes Baby zu heilen. Wenn es um Heilungen geht, sind Voodoo-Anhänger überzeugt: Medizinische Hilfe passiert entweder sofort - oder gar nicht.
Opfergaben
Allerhand Opfergaben werden den Verstorbenen gebracht, um diese milde zu stimmen und eine harmonische Einheit mit allem zu schaffen, was einen umgibt; ob sichtbar oder unsichtbar. Die Gaben bestehen überwiegend aus Essen, Likören oder Geld.
Zigaretten für den Baron
In Port au Prince gehört es zum Höhepunkt, das Grab von Baron Samedi zu besuchen, sich durch Tanz und Gesänge in einen Trancezustand zu bringen und Opfergaben darzubringen. Selbst das Abbild des mächtigen Geistes wird mit Zigaretten versorgt.
Ganz in Weiß
Ganz in Weiß gekleidet, tanzen Frauen bei dieser Voodoo-Zeremonie. Weiß ist die Farbe der Heilung. Vielen Geistern (Loa) im Voodoo werden bestimmte Symbolfarben zugeordnet. Ursprünglich kam Voodoo als Glaubensrichtung aus Westafrika, gelangte aber durch die Sklaverei in die Karibik - vor allem nach Haiti. Heute hat Voodoo weltweit etwa 60 Millionen Anhänger.