Handschriftliche Neujahrsgrüße in Japan
Mehr als 3000 Schüler schreiben ihre Neujahrsgrüße mit Tusche auf langen weißen Papierbahnen.
Tuschekunst in der Kampfsporthalle
Mehr als 3000 Schüler nahmen am traditionellen Kalligraphiewettbewerb teil, in einer Kampfsporthalle der japanischen Hauptstadt Tokio. Die Eltern beobachten von der Tribüne aus, wie schön ihre Kinder schreiben können.
Alte Tradition
In Japan und China lernen Kinder das Schreiben der Schriftzeichen mit dem Pinsel. In Japan wird Kalligraphie als "Shodo" bezeichnet, "Kunst der Schrift". Im asiatischen Kulturkreis gilt die Handschrift als Spiegel der Seele. Gute Handschrift steht für guten Charakter.
Konzentration
Bei dem Wettbewerb ist nur die Größe des Blatts im Rahmen vorgegeben. Die jungen Teilnehmer bestimmen selbst, was und wie sie schreiben.
Gute Wünsche zum Neujahr
Tatsächlich sind aber die gewählten Neujahrswünsche die gängigen und entspringen nicht kindlicher Phantasie: "Kraft des Lebens", "Wahrer Mut" oder "Erfolg durch Anstrengungen". Die Zeichen werden von oben nach unten gelesen. Links schreiben die Teilnehmer ihre eigenen Namen in kleiner Schrift.
Lampenfieber
"Ich war ziemlich aufgeregt, aber ich blieb bis zum Schluss aufmerksam und konnte kraftvolle Schriftzeichen schreiben", erzählte ein 12-jähriger Schüler. Eine Kalligraphie muss in einem Durchgang fertiggestellt werden. Eine Korrektur oder Nacharbeitung ist ausgeschlossen.
Ausstellung als Belohnung
In der Jury sitzen alte Shodo-Meister. Die Gewinner erhalten kein Preisgeld. Als Anerkennung werden knapp 330 besten Kalligraphien im Januar öffentlich ausgestellt.