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Politik

Handy-Trojaner des BKA offenbar im Einsatz

26. Januar 2018

Es ist naturgemäß alles streng geheim. Doch im vergangenen Herbst sickerte durch, dass die so ersehnte Software des Bundeskriminalamts zur Handy-Überwachung unbrauchbar sei. Das hat sich inzwischen wohl geändert.

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Smbolbild Mann mit Smartphone in der Stadt
Bild: picture-alliance/dpa/C. Klose

Das Bundeskriminalamt (BKA) setzt nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" Trojaner zur Handy-Überwachung bereits in laufenden Ermittlungsverfahren ein. Dem Bericht zufolge ist es mit der nun eingesetzten Technik möglich, auch verschlüsselte Messenger-Dienste wie WhatsApp mitzulesen. Die Verschlüsselung werde umgangen, indem eine heimlich auf dem Handy oder Tablet installierte Software Bildschirmfotos von angezeigten Nachrichten schieße und diese an die Ermittler sende.

Bundestrojaner kostete 5,8 Millionen Euro

Das BKA wollte die Berichte bisher nicht kommentieren. Im Juni vergangenen Jahres hatte der Bundestag mit einem Gesetzesbeschluss die Rechtsrundlage geschaffen, um Messenger-Dienste zu überwachen. Im vergangenen September hatte die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, der für rund 5,8 Millionen Euro entwickelte sogenannte Bundestrojaner sei weitgehend unbrauchbar. Er war demnach nur in der Lage, das Internet-Telefonprogramm "Skype" auf Windows-Computern zu überwachen. Bei Mobiltelefonen, Laptops und Tablets sei die Software dagegen nicht einsatzfähig, hieß es weiter. 

Allerdings berichtete die "Welt am Sonntag" damals auch, das BKA arbeite bereits an einer neuen Version, deren Fertigstellung noch in 2017 geplant war. Mit dieser Version sollte die Überwachung von Messengerdiensten auf Handys und Tablets möglich sein.

sti/uh (dpa)