Hannover 96 entlässt Trainer Andre Breitenreiter
27. Januar 2019Bereits nach der Schlappe in Dortmund hatte Manager Horst Heldt angedeutet, dass die Ära Breitenreiter sich dem Ende entgegen neigt. "Wenn man 1:5 verliert und auch im zweiten Rückrundenspiel keine Punkte einfährt, ist es schwer, von Fortschritt zu sprechen", sagte Heldt.
Trotz des Abgangs Breitenreiters bleibt der Duck auf den Tabellenvorletzten groß. Schon am kommenden Freitag trifft Hannover auf RB Leipzig. Die Nachfolge soll "so zeitnah wie möglich geregelt" werden, teilte der Klub mit. Als mögliche Kandidaten wurden zuletzt der frühere 96-Coach Mirko Slomka, der ehemalige HSV-Trainer Markus Gisdol, Thomas Doll (zuletzt HSV und Dortmund), Steffen Baumgart (Paderborn) und auch Peter Stöger (zuletzt Dortmund) gehandelt. Laut "Bild"-Zeitung sollen auch Stefan Effenberg und Felix Magath auf der Liste stehen.
Hannover vollzog damit die dritte Trainerentlassung der Bundesliga-Saison - zuvor mussten bereits Heiko Herrlich (Bayer Leverkusen) und Tayfun Korkut (VfB Stuttgart) gehen.
Bereits nach dem 0:1 gegen Werder Bremen zum Auftakt der Rückrunde hatte es Berichte über eine bevorstehende Trennung von Breitenreiter gegeben.
Noch bis in den Dezember hinein hatte Clubboss Kind die Absicht, mit dem im Umfeld beliebten Trainer notfalls auch nach einem möglichen Abstieg weiterzuarbeiten. Doch in den vergangenen Wochen verlor Breitenreiter immer mehr an Autorität und Vertrauen. Neben den desaströsen Auftritten machte er zunächst atmosphärische Probleme innerhalb des Kaders öffentlich und nahm dann auch noch die angedrohte Streichung des Weihnachtsurlaubs wieder zurück. Während der Vorbereitung auf die Rückrunde stritt er mit Kind öffentlich über die Verpflichtung neuer Spieler.
Seit 2017 im Amt
Breitenreiter, gebürtiger Hannoveraner, hatte 96 im März 2017 übernommen und hatte kurz darauf mit den Niedersachsen die direkte Rückkehr in die Bundesliga perfekt gemacht. In der Vorsaison schaffte er mit dem Aufsteiger als Tabellen-13. unter schwierigen Bedingungen souverän den Klassenerhalt. Direkt vor der laufenden Saison wurde Breitenreiters Vertrag bis 2021 verlängert, nach der Trennung soll er eine Abfindung in Millionen-Höhe erhalten.
cgn/rb (dpa, sid)